Vader
No Mercy Festival 2002

Ein wenig Wehmut befällt einen schon, wenn man dieser Tage die gute, alte Hafenbahn in Offenbach betritt. Bald heißt es Abschied nehmen von einem der kultigsten Schuppen, die es auf der Metallandkarte Deutschlands zu finden gibt. Aber vorher gibt es ja zum Glück noch ein paar Events, an denen man teilnehmen „muss“, auch wenn es nur der Nostalgie wegen ist. So standen am diesjährigen Osterwochenende die alljährlichen „No Mercy-Festivals“ an, die ja immer eine verdammt große Anzahl von Bands durch Europa ziehen lassen. Ich persönlich frage mich jedesmal, was solche Veranstaltungen eigentlich für einen Sinn haben. Die Konzerte beginnen immer schon am späten Nachmittag, was bedeutet, dass bei den ersten Bands kaum Leute wegen ihrer Arbeit anwesend sein können, außer es ist an einem Wochenende wie dieses Mal. So hatte sich, als ich um 16 Uhr vor der kleinen Eingangstür stand, schon eine ordentliche Menschenmenge angesammelt, unter ihnen mit Sicherheit auch einige, die noch eine der wenigen Restkarten ergattern wollten. Von einer ausverkauften Hafenbahn konnte man bei diesem Billing auf jeden Fall ausgehen, was bei mir unangenehme Erinnerungen an Destruction, Kreator und Sodom wach werden ließ, wo die äußeren Umstände am Ende schon fast einem Überlebenstraining glichen. Mal sehen, was mich heute erwartete.