Urfaust
Under The Black Sun 2009

Fazit:

Stahlschrulle:

Ich bin alles andere als ein fanatischer Festivalgänger, jedoch hat mich das letztjährige Under The Black Sun aufgrund des Komforts für Berliner, nicht stundenlang zum Veranstaltungsort fahren zu müssen und ein gut abgestimmtes Billing in schöner Umgebung genießen zu dürfen, so überzeugt, dass ich mir den 12. Part nicht entgehen lassen konnte. Leider stand das Under The Black Sun in diesem Jahr unter einem schlechten Stern, sodass gerade Bands wie LIFELOVER oder NIGHTBRINGER, die selten bis gar nicht in unseren Breitengraden spielen, aus mehr oder weniger wichtigen Gründen nicht erscheinen konnten. Einerseits hatte dies etwas Gutes, da gerade THE ONE aus Griechenland (jetzt in England zu Haus) als aushelfende Band wohl nun bei den meisten Zuschauern ein höheres Ansehen genießen dürften. Allerdings waren die frühen Abende diesmal weniger spannend als noch im Jahr zuvor, als u. a. HELL MILITIA, VORKREIST und ENDEZZMA voll auf die Kacke gehauen haben und die Headliner wie URGEHAL oder BEASTCRAFT schon fast vergessen ließen. Diesmal lag der qualitative Schwerpunkt auf den Headlinern, die dafür alle Änderungen wettgemacht haben. Die Hoffnung besteht aber, dass es nächstes Jahr weniger Fluktuationen geben wird. Obwohl mehr Besucher zu verzeichnen waren, war die Stimmung gediegener und es hat einfach Spaß gemacht, wieder alte Bekannte zu treffen. Allerdings hoffe ich inständig, dass es nächstes Jahr abwechslungsreichere Fressalien geben wird. Mein Fleischbedarf ist erst mal für das nächste halbe Jahr gestillt. 😉

the.Beaver:

Inzwischen war es mein zweiter Aufenthalt auf dem Under The Black Sun und ich kann mich wieder nicht beschweren. Allein schon weil kleinere Bands wie DARKMOON WARRIOR oder THORNGOTH mich vollends überzeugten. Über die größte Überraschung THE ONE brauchen wir gar nicht erst zu sprechen – was für ein intensiver Auftritt. Das gilt natürlich auch für NEHËMAH und URFAUST, die live zu den absoluten Größen gehören und auf dem UTBS wohl alles in den Boden gespielt haben dürften. Im Vergleich zum letzten Jahr kann ich weder bandtechnisch noch organisatorisch irgendwelche Rückschritte erkennen. Vor allem der Sound überzeugte in diesem Jahr mit druckvollem und klarem Klang und ließ so die Auftritte eigentlich aller Bands mit gutem Sound erklingen. Einzig die Musik in den Pausen mit SOULFLY nervte auf Dauer gewaltig, gerade auf einem Black Metal-Festival. Aber das ist Korinthenkackerei. Für das größte und einzige Debakel konnte niemand etwas: das Wetter war grausam und meinte es nur selten gut mit den Gästen. Entweder Wüstenhitze oder sintflutartiger Regen. Dazwischen gab es kaum was, aber auch das war zu überstehen.

Abseits der offiziellen Aktivitäten gab es natürlich auch eine Menge Spaß, auch wenn ich eine vernichtende Niederlage im Bowling hinnehmen musste und mir im Nachhinein eingestehen muss, dass sowohl Sorath (THORNGOTH) als auch Marcel von Folter Records mir doch um Längen überlegen waren und ich somit deutlich ins Hintertreffen geraten bin und das bei mehr als einer Runde – das schreit nach Revanche! Das gemütliche Eisschlecken am Folter-Records-Stand, sowie die etlichen Biere mit alten und neuen Bekannten waren natürlich auch ein absolutes Vergnügen. Blöd nur, dass der mich jeden Morgen rettende Kaffee im Gasthof preislich ziemlich überzogen war, vor allem für so dünnes Zeug.

Egal, sei’s drum. Gibt es noch viel mehr zu sagen? Mit Sicherheit gab es eine Menge lustiger Gespräche, aber ich belasse es zum Abschluss dabei, das Festival noch mal zu loben. Sowohl was die Bandauswahl als auch die Organisation anging, gab es nichts zu meckern. Ein besonderer Dank geht hier noch mal an alle Bands, welche uns ihre Setlists zur Verfügung gestellt haben, sowie an Jörg, Recardo und das ganze UTBS-Team für den angenehmen Aufenthalt und an Linda Schulz für das Foto von THE ONE. Bis zum nächsten Jahr!

Und zum Abschluss noch ein lautes „WHO THE FUCK IS TROLL!?“.