Urfaust
Under The Black Sun 2009
Konzertbericht
Nachdem mich NEHËMAH schon beim diesjährigen „Nacht der drohenden Schatten“ vollständig aus den Socken gehauen haben, sinnierten mein werter Kollege the.Beaver und ich darüber, wie atmosphärisch wohl der Auftritt der französischen Ausnahme-Band unter freiem, nächtlichem Sternenhimmel, umgeben von dem dunklen, dichten Wald in Helenenau sein würde. Und es war klar, dass wir wohl nicht enttäuscht werden würden. Obwohl sich der Auftritt aufgrund technischer Probleme etwas hingezogen hat, ließen sich Corven, Sorghal, Arawn und Dargon nicht beirren. Schließlich sind sie bekannt dafür, ihre eigenen Soundtechniker stets im Gepäck zu haben, um den passenden Live-Sound garantieren zu können. Obwohl die Gitarren bei dem eröffnenden Opus „The Great Old Ones“ einen unangenehm unsauberen Klang hatten, blieb die Befürchtung unbegründet, dass dieses Manko beibehalten werden würde. Denn schon mit „Dead But Dreaming In The Eternal Icy Waste“ wurde dieser Fehler korrigiert. NEHËMAH boten ihre stärksten Songs von „Light Of A Dead Star“, „Shadows Of The Past“ und „Requiem Tenebrae“ mit einer okkulten Magie, die im Gegensatz zu anderen Bands an diesem Tag wirklich ernsthafte Überzeugungskraft ausstrahlte. Die Spielzeit verging wie im Fluge und die Präsenz der Franzosen war durchgehend auf einem hohen Niveau. Von mir aus hätten sie die ganze Nacht spielen können. Was mich an der Live-Präsenz dieser Band fasziniert, ist u. A. die charmante Art von Sänger und Bassist Corven, der sich galant, höflich und mit einem leichten Grinsen zum Schluss des Auftritts verbeugte, was im krassen Gegensatz zu seinem Bühnenoutfit steht. Das Publikum klatschte lang, ehrfürchtig und begeistert und verlangte zum ersten Mal an diesem Tag, wenn ich mich nicht irre, nach Zugaben. Leider konnte dieser Wunsch aufgrund der begrenzten Spielzeit und dem obligatorischen Überziehen des zeitlichen Planes leider nicht erfüllt werden. Ich hoffe aber inständig, dass sie nochmal irgendwann meine Favoriten „Nehëmah In Vulva Infernum“ und „Taken Away By The Black Torn Shroud“ live zum Besten geben werden. Für mich sind es die Auftritte der Franzosen wert, einen größeren Weg zurückzulegen und dieser zählt für mich zu den Besten, denen ich bisher beiwohnen durfte. Enttäuscht wurde hier wohl keiner und ich bin gespannt, wie das neue Material klingen wird. (Stahlschrulle)
1. The Great Old Ones
2. Dead But Dreaming In The Eternal Icy Waste
3. The Elder Gods Awakening
4. Across The Landscape
5. Sonner Av Den Fimbulvetr
6. In October Nightshades
7. Conscience In Evil
8. Through The Dark Nebula
9. I Will Sleep With The Dragon
DARKSPACE hatten es schwer zu dieser späten Stunde das Publikum noch bei Laune zu halten. Die Verzögerung dank der bereits erwähnten Sintflut kam ihnen dabei nicht entgegen. Ebenso wenig, dass NEHËMAH wohl einen Gig abgeliefert haben, der den meisten Anwesenden ein Leben lang in Erinnerung bleiben dürfte. Die Schweizer hatten zudem ohnehin das Problem, dass die Menge sehr zwiespältig auf das gebotene Material reagierte, sodass nicht nur vor dem Gig bereits eine gehörige Anzahl an Personen lieber das Bett aufsuchte, sondern auch noch während der Show einige Leute fast fluchtartig das Weite suchten – es sei ihnen verziehen. Trotz allem rundeten DARKSPACE das UTBS mit einer gelungenen Mischung aus all ihren drei Werken ab. Nach dem anfangs das Licht noch nicht so wollte wie gewünscht, pendelte es sich bereits in den ersten Minuten gut ein und lieferte den monotonen, seltsam kalten Klängen DARKSPACEs einen atemberaubenden Rahmen in dieser unvergleichlichen Waldlichtung. Einzig der nervige Drumcomputer vermieste mir etwas die Stimmung, verhinderte das monotone, unglaublich laute Drumming doch bei den Blicken gen Himmel die Möglichkeit, in Trance zu verfallen. Andererseits war das vielleicht auch gar nicht so schlimm, denn sonst, so gut wie die erhabene, wenn auch etwas statische Bühnenshow auch war, wäre ich eventuell im Stehen eingeknickt, da die drei Tage doch ihre Spuren hinterlassen hatten. Trotz allem bleibt mir auch der Auftritt der Schweizer in wirklich guter Erinnerung, wenn sie auch qualitativ nicht mit THE ONE, NEHËMAH und URFAUST mithalten konnten. (the.Beaver)
Setlist:
1. Dark 2.8
2. Dark 3.12
3. Dark 1.4
4. Dark 1.2
5. Dark 3.16
6. Dark 2.10
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