Urfaust
Urfaust
Konzertbericht
Und einer Sache wurde ich mir bereits beim Einspielen des Intros „Dunkel, Still Von Ewigkeit“ bewusst: Dieses Konzert werde ich so schnell nicht mehr vergessen können. Gleich bei den ersten Takten des Openers „Die Kalte Teufelsfaust“ brach die bislang eher verhaltene Stimmung in ein Meer an Emotionen aus, was sich darin äußerte, dass die Anwesenden entweder apathisch auf die Bühne starrten oder lauthals in den Gesang einstimmten (was in Anbetracht der unbekannten Texte dieser Band offensichtlich leicht fiel). Das Duo gab sich dabei auf der Bühne eher verhalten und introvertiert, was die besondere Atmosphäre des gesamten Auftrittes relativ gut widerspiegelte. Vor Allem Willem (der „Frontmann“, sofern man bei Urfaust überhaupt von derartigen Aufteilungen reden kann) schien derart in der Musik aufzugehen, ohne auch nur einen einzigen Blick ins Publikums zu richten oder sogar überflüssige „Gimmicks“ wie Ansagen heranzubringen. Insgesamt wirkte das ganze dermaßen ergreifend, dass ich mich gelegentlich fragte, ob die zusammengekniffenen Augen des Sängers nun von der schweißbedeckten Stirn oder von Tränen in den Augen rührte.
Angenehm auffallend war dabei zusätzlich, dass man gelegentlich das Gefühl vermittelt bekam, dass es sich hierbei um eine Art „Proberaumpräsentation“ drehte: Schlagzeug und Mikrofon waren ungewohnterweise eher nebeneinander aufgebaut, sodass das Duo die Möglichkeit hatte, sich beim Spielen der Songs einander zuzuwenden und Blicke auszutauschen, die Bände sprachen.
Gespielt wurde eigentlich so ziemlich alles an bühnentauglichem Material, was die Band bislang auf Tonträger gebracht hat. Neben dem Material der Veröffentlichungen „Geist Ist Teufel“, „Verräterischer, Nichtswürdiger Geist“ oder der Split-Cd mit C.O.O. wurde sogar ein komplett neuer Song vorgestellt, der vom Publikum mit regem Beifall bedacht wurde und der, so sagt man sich, auf einer kommenden 8-Way-Split veröffentlicht werden soll. Beeindruckend war dabei vor Allem die Tatsache, dass die sehr eigene Stimmführung, unter anderem natürlich Trademark No.1 der Band, nahezu eins zu eins live umgesetzt werde konnte. Daumen hoch! „Drudenfuss“ markierte schließlich das Ende eines denkwürdigen Auftritts, den man besser nicht hätte gestalten können.
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