Urfaust
Urfaust
Konzertbericht
Die mir bislang gänzlich unbekannten MARE aus Trondheim enterten nach einem unheilschwangeren Intro die Bühne und läuteten die „Oslo Séance“ ein. Mein erster Eindruck war zugegebenermaßen ein eher zwiegespaltener, da der komplett in Umhänge gehüllte Vierer aufgrund seiner teils unfreiwillig komisch wirkenden Mimiken drohte, mein Hauptaugenmerk von der Musik abzulenken. Dabei war die im Prinzip alles andere als Kasperltheater: Geboten wurde recht abwechslungsreicher, für norwegische Verhältnisse untypischer Black Metal, der zwar hauptsächlich im Midtempo angesiedelt ist, aber vor Blastbeats und, wenn ich mich recht entsinne, sogar Akustikpassagen, nicht zurückschrecken vermochte.
Auffallend war vor Allem das variable Organ des Frontmanns, der seinen Job wirklich mehr als gut bewältigte und dabei gelegentlich ein bisschen an MAYHEMs Attila erinnerte. Ansonsten schien der gute Mann allerdings keine großen Wert auf Bühnenpräsenz zu legen: Hier und da ein kleiner Stampfer mit dem Mikrofonständer oder vielleicht sogar eine minimal sichtbare Handbewegung. Insgesamt beschränkte man sich aber auf verstört wirkendes Starren auf den Boden oder ins Publikum, was der gesamten Performance allerdings eher einen authentischen Touch verlieh, anstatt sie zu zerstören.
MARE sind mir jedenfalls sehr positiv im Gedächtnis, und ich könnte mir vorstellen, dass die Band auch hierzulande im Falle einer Veröffentlichung oder eines Konzertes einiges reißen könnte.
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