Urfaust
Urfaust

Wenn ich mich recht entsinne, fing alles mit einer relativ harmlosen SMS an:
„Grüss dich. URFAUST spielen endlich ihr erstes offizielles Konzert. Zu dumm, dass das Ganze in Oslo stattfindet.“.
Dass ich knapp einen Monat nach Erhalt der Nachricht in einem mit vor sich hin blökenden, bosnischen Fussballfans gefüllten Flugzeug in Richtung Norge sitzen würde hätte ich zu diesem Zeitpunkt ja nicht ahnen können…

Obwohl ich mich hüten werde, die geneigte Leserschaft an dieser Stelle mit Urlaubsdias in Wortform vollzusülzen, empfiehlt es sich vielleicht zu erwähnen, dass die Stimmung am eigentlichen Tag des Konzertes eher durchwachsen war:
Am Vorabend hatte man kollektiv beschlossen, das Osloer Nachtleben auf die Probe zu stellen, was zur Folge hatte, dass in den frühen Morgenstunden immer noch die Luzie auf unserem Hotelzimmer steppte und sämtliche Bandmitglieder des Packages aufgrund ihres nächtlichen Vollrausches wohl einen ähnlich miesen Kater haben mussten wie ich.
„Wer saufen kann, kann auch die Konsequenzen tragen“ dachte ich mir, und nach einer warmen Mahlzeit und mehreren Litern alkoholfreier Flüssigkeiten war die Stimmung auch wieder so weit hergestellt, dass man sich in Anbetracht des zu erwarteten abendlichen Ereignisses die Hände reiben konnte.

Das „South Of Heaven“, der Tatort sozusagen, stellte sich bereits beim ersten Anblick als absolut gelungene Wahl heraus. Gemütlich war es hier, Couchgarnituren standen zur allgemeinen Behaglichkeit bereit und außer den Bühnenscheinwerfern und den dort platzierten Kerzen schien kein Licht den Raum zu füllen.
Der extra für diesen Abend engagierte DJ legte bereits vor Konzertbeginn einen Hammersong nach dem anderen auf, wodurch sich die Vorfreude auf ein Unermessliches steigerte und die Laune dementsprechend gut war. Nachdem festgestellt wurde, dass das (für norwegische Verhältnisse relativ billige) Bier auch wieder schmeckte, war ich bestens gerüstet für die für das Konzertprogramm, das, pünktlich wie gerufen, nun starten sollte.