Up From the Ground 2005

Konzertbericht

Konzert vom 2005-08-26 | Open Air, Gemünden


„My Warriors scream for me!“ – „Death Metal Victory!!“ Wie klingelt es mir jetzt noch in den Ohren… mein lieber Herr Gesangsverein, haben UNLEASHED das Up From The Ground in Schutt und Asche gelegt! Wie die Horde sind sie plündernd und brandschatzend in Franken eingefallen und kannten keine Gnade. Von der ersten bis zur letzten Minute schossen Johnny und seine Mannen einen lodernden Brandpfeil nach dem anderen auf die wehrlos ergebene Meute vor der Bühne. Seien es nun Geschosse neueren Datums wie „Hell’s Unleashed“, „Don’t Want To Be Born“ oder „The Longships Are Coming“, oder Klassiker wie „To Asgaard We Fly“, „Into Glory Ride“ und „Death Metal Victory“, keines hat sein Ziel verfehlt. Und die Leute nahmen sie dankbar auf, grölten die Klassiker mit und gaben der Band, was sie forderte: bedingungslose Gefolgschaft! Aber einem so charismatischen Anführer wie Johnny kann man die auch kaum abschlagen. Und der hat seine Wikinger dirigiert, wie es ihm gepasst hat. UNLEASHED waren ohne Frage die angenehmste Überraschung des gesamten Festivals. Death Metal Victory! Auch noch dabei waren „Victims Of War“, „In The Northern Lands“, „Never Ending Hate“ und „Before The Creation Of Time“. (Thomas)


HYPOCRISY

Den würdigen Schlußpunkt unter das einmal mehr fanfreundlichste, gemütlichste und somit beste Festival des Jahres sollten HYPOCRISY setzen. Und es hätte alles so schön werden können, wenn da nicht gewisse Hindernisse gewesen wären. Zum einen enterten die mittlerweile zum festen Quartett angewachsenen Schweden 25 (!!) Minuten zu spät die Bühne, was ihrer eigenen Bühnencrew in die Schuhe geschoben werden muß, die sich anscheinend eminent wichtig vorkam und jegliche Hilfe der regulären Stagehands ablehnte. Zum anderen wollte während der anstatt 90-minütigen jetzt nur noch knapp einstündigen Performance der Funke einfach nicht überspringen. Schuld daran war ein anfangs beinahe als nicht existent zu bezeichnender Sound, der es sogar gestandenen Fans schwer machte, überhaupt zu erkennen, welcher Song gerade gespielt wurde. Sauleise, kaum Gitarre, eine reine Bassperformance. Einzig Mikael Hedlund dürfte dies gefreut haben. Des Weiteren enthielt die Setlist mit „The Abyss“ oder „Inferior Devoties“ bei der sowieso schon verkürzten Spielzeit einige Füller, über die auch ein sich langsam bessernder Sound nicht hinweg täuschen konnte. Daß die Mannen um den Herrn der Augenringe Peter Tägtgren mit Hits wie „Fractured Millennium“, „Apocalypse“ (trotz Mikroausfall war hier wirklich jeder am Bangen), „Fire In The Sky“, „Deathrow (No Regrets)“ oder dem unausweichlichen „Roswell 47“ überall bei 80% der Menge punkten können, ist klar. Aber auch seltener gespielte Überraschungen wie „Fusion Programmed Minds“ oder das ansonsten stets großartige „Adjusting The Sun“ konnten an diesem Abend nicht den knirschenden Sand aus dem Getriebe entfernen. Gerade, wenn man an den großartigen Gig auf dem letztjährigen Summer Breeze zurückdenkt, mußte man den Jungs an diesem Abend ein ungleich schlechteres Zeugnis ausstellen. Vielleicht lag es auch daran, daß Herr Tägtgren jegliche Festivalakoholexzesse vermissen ließ und verdammt nüchtern auf die Bretter stieg. Einen positiven Gesichtspunkt möchte ich dennoch nicht verschweigen: „Eraser“ scheint, dem vehementen Verlangen der Menge nach zu urteilen, „Roswell 47“ endlich als Bandhymne abzulösen. Mal kucken, zu was HYPOCRISY auf den Ende des Jahres durch Europa rollenden X-Mass Festivals, wo sie ebenfalls die Headliner-Rolle einnehmen, mit ihrem neuen Album „Virus“ in der Hinterhand in der Lage sind. Das UFTG 2005 dürfte jedoch leider als einer ihrer schlechteren Gigs in ihrer Bandhistorie eingehen. (metalgreg)


HYPOCRISY (Take II)

HYPOCRISY. Tausendmal gesehen, seit dem letzten Mal aber in nicht allzu guter Erinnerung gehabt. Irgendwie erschienen mir Peter und seine Kumpane beim letzten Gig ziemlich müde. Vielleicht mag das auch daran gelegen haben, dass HYPOCRISY einfach überpräsent waren im letzten Jahr und mir das nur so vorkam. Egal wie, ein paar Monate Pause waren genau richtig und man konnte sich auf den Auftritt in Metalfranken wieder freuen. Und enttäuscht werden sollte man nicht. Zwar bot das Set der Schweden auch diesmal hauptsächlich Standards, aber auch die eine oder andere nette Überraschung. Bis es soweit war, sollte aber erst einmal eine knappe halbe Stunde Verspätung ins Land gehen, bis sich auf der Bühne endlich Leute tummelten, die das Publikum auch sehen wollte. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen. Eröffnet wurde dann natürlich, wie sollte es anders sein, mit „Fractured Millennium“. Zumindest ließ das Intro darauf schließen. Was danach kam, war aufgrund eines extrem basslastigen und extrem gitarrenarmen Sounds kaum zu erkennen. Zum Glück sollte sich das im Laufe des Gigs noch bessern. Wie schon erwähnt, bot die Setlist mit „Fire In The Sky“, „Roswell 47“, „The Final Chapter“, „Pleasure Of Molestation“ und „Apocalypse“ hauptsächlich die gängigen Gassenhauer, aber die gibt man sich ja immer wieder gern. Daneben gab es mit „Inferior Devoties“, „Adjusting The Sun“, welches erst letztes Jahr seinen Weg ins Set fand, „Fusion Programmed Minds“ und dem mächtigen „The Abyss“, einem meiner persönlichen Favoriten, aber ein paar unerwartete Schmankerln zu vermelden. „Catch 22“ wurde dankenswerterweise bis auf das immerhin erträgliche „Turn The Page“ ausgeklammert. HYPOCRISY gaben sich als Routiniers. Ob man das jetzt positiv oder negativ werten will sei dahingestellt. Durch die wenigen, knappen Ansagen wollte man vielleicht die verlorengegangene Zeit vom Anfang wieder reinholen, wer weiß? Jedenfalls präsentierte sich die Band ziemlich tight und aufeinander eingespielt, was man – nachdem der Sound gerichtet war – auch besser vernehmen konnte. Eine gewisse Reserviertheit konnte Peter allerdings nicht verbergen, denn außer einigen Plattitüden wie „make some fucking noise!“ (zu deutsch: „macht Fickgeräusche!“??) war er nicht sehr kommunikativ an diesem Abend. Den Leuten schien’s aber egal zu sein, denn mit dem abschließenden Zugabesong „Eraser“ machten HYPOCRISY wohl auch den letzten Anwesenden glücklich. (Thomas)


Unser ergebenster Dank gebührt Sash und dem Ancient Spirit Magazin für die Bereitstellung des Bildmaterials. Vielen Dank!

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25.11.2005

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