Up From the Ground 2005
Konzertbericht
Selaiah
Traditionell hat wieder mal eine lokale Band die Ehre das diesjährige Up From the Ground zu eröffnen. Mit Selaiah hat es heuer eine besonders junge Band erwischt, aber die Jungs und das Mädel machten ihre Sache ganz gut. Aus dem im Infoflyer angekündigten Dark Thrash Metal wurde zwar eher Melodic Death/Black Metal, aber vielleicht lag es am Sound – ist ja auch nicht weiter wichtig. Wichtig ist, das sich das Festivalgelände bereits zu dieser frühen Zeit stetig füllt und das Wetter, ganz im Gegensatz zu den vergangenen Festivals und zum Vortag, sich endlich von der festivalfreundlichen Seite zeigt. Vom Sonnenschein gelockt findet sich ein ansehnliches Grüppchen vor der Bühne, um sich schonmal auf die folgenden Bands einzustellen, wobei auch der ein oder andere Selaiah Fan die Band gebührend feierte. Alles in allem ein gelungener Start in das folgende Festivalwochenende.
FEARER
Das zweite, kleinere Ausrufezeichen des UFTG (nach SELAIAH) setzten FEARER aus Ostfriesland, wo laut des Frontmannes „die Tiere hübscher als die Frauen sind“ (coolste Ansage des Festivals!). Ihr sauberer Florida-geprägter Death Metal bereitete nicht nur Fans von MALEVOLENT CREATION Freude. Tiefe Vocals plus Highspeed-Geknüppel und eine gute Stagepräsenz gefallen eben auch im fränkischen Land am Ufer des Mains. Dass dabei Songs wie „Level Of Violence“ oder „Confessions To Hate“ teilweise etwas technisch-vertrackt ausfielen, störte kein bißchen, da die Jungs alles mit ihrer tighten und spielfreudigen Vorstellung wieder herausrissen. Ihr neues, dieser Tage erscheinendes Album „Backfire“ sollte demnach von jedem pflichtbewußten Death Metaller mal angecheckt werden. (metalgreg)
DELIRIUM TREMENS
Ein wenig mehr hätte man von den Old-School-Thrashern DELIRIUM TREMENS erwarten können. Musikalisch war mit ihrem sehr DESTRUCTION-nahen Material zwar alles in im grünen Bereich und laut Primordial-Frontmann Nemtheanga sogar „besser als alle neue Platten von Schmier und Co.“. Allein die Bühnenshow krankte ein wenig, da den Jungs um den muskelbepackten Sänger Rowdy Mütze Piper der Ruf der etwas anderen Performance vorauseilte. Heute blieben jedoch sämtliche rosa Leggins oder ähnliche Utensilien im Schrank und nur die passende Kutte wurde übergezogen. Somit waren diejenigen, die einiges an ausgeflippter Action erwartet hatten, etwas enttäuscht. Alle anderen konnten die Franken dank zielsicherer Schredder-Hits wie „Violent Moshground“ jedoch locker überzeugen. (metalgreg)
Dark Fortress
Bereits kurz vor dem Festival verbreitete sich die schlechte Nachricht, das Koldbrann aus persönlichen Gründen nicht auf dem diesjährigen Up From The Ground auftreten könnten. Als Ersatz setzten sich Dark Fortress durch, so daß an diesem Freitag Mittag gegen 15:30 Uhr die Black Metal Fans den Platz beherrschten; zumindest theoretisch. Zwar sind Dark Fortress eine der deutschen Black Metal Bands, die es in die erste Liga schaffen könnten, doch lies sich das anhand der vor der Bühne versammelten Zuschauer nicht so ganz belegen. Immernoch hing eine gewisse Katerstimmung über dem Gelände, die sich auch vom Corpse Paint und dem – zugegeben ziemlich guten – Black Metal Sound nicht so recht vertreiben lassen wollte. Nichtsdestotrotz war der Auftritt der Jungs definitiv sehens- und vor allem hörenswert; auch wenn ich zugeben muss, das mir nur das Titelstück des aktuellen Albums „Stab Wounds“ im Gedächtnis hängen geblieben ist.
MY DARKEST HATE
MY DARKEST HATE aus Ludwigsburg walzten und plätteten von Beginn an gewohnt alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Daran konnte auch ein leicht übersteuernder Sound nichts ändern. So war es kein Wunder, dass das Gelände, unter dem wuchtigen Drumming von Klaus Sperling (ex-Primal Fear) erzitternd, die höchste Bangerrate und die kraftvollste Todesblei-Bedienung des bisherigen Tages erlebte. Tracks vom Kaliber „Eye For An Eye“ waren für deftiges Mattenschwingen aber auch bestens geeignet. Tja, und so langsam hatte man sich auch an das Lohrer Bier gewöhnt, weswegen das UFTG 2005 nun endgültig ins Rollen kam. (metalgreg)
END OF GREEN
Am Anreisetag zu spät dran und dann gleich END OF GREEN. Also schnell Zelt hingestellt, ein paar Biere eingebaut und ab vor die Bühne! Erste Reihe kein Problem, da der Pulk zu dieser Uhrzeit doch noch recht licht war. Vielleicht lag das daran, dass der melancholische Düsterrock der Schwaben für viele nicht so unbedingt zwischen Death- und Black Metal passt. Aber solche Anfeindungen sind für die Band ja nicht neu. END OF GREEN sind jedoch Profi genug, um sich von so etwas nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Und die anwachsenden Menschenmenge vor der Bühne gab ihnen schlussendlich recht. Obwohl man mit „Dead End Dreaming“ am Montag besagter Woche das (mittlerweile) erfolgreichste Album der Bandgeschichte in die Läden gebracht hatte, spielten die Grünen aber lediglich „Dead End Hero“ und „Drink Myself To Sleep“ von der neuen Langrille. Den Rest der Show bestritten die Göppinger mit älteren Songs, die beim Publikum einschlugen wie nichts Gutes. „Weakness“, „Motor“, „Evergreen“, „Demons“ und „Death In Veins“ verfehlen ihre Wirkung genauso oft wie „Tragedy Insane“, „Highway 69″ oder Everywhere“. Nämlich nie. Auch wenn Sänger Huber (aka Michelle Darkness) ausgerechnet bei den neuen Songs vereinzelte textliche Patzer drin hatte, störte das überhaupt nicht, denn die Stimmung stimmte einfach. Ganz überraschend gab es mit „Tormented Sundown“ eine unerwartete Zugabe, was mich für diesen Gig beide Daumen weit in die Höhe recken lässt. END OF GREEN passen halt immer! (Thomas)
THE DUSKFALL
THE DUSKFALL hatten anfangs mit einem sehr mäßigen Sound zu kämpfen, worunter insbesondere Sänger Kai sehr zu leiden hatte, da sein Organ kaum zu vernehmen war. Deswegen trat die etwas verwunderliche Tatsache ein, dass die Publikumsreaktionen im Vergleich zu End Of Green merklich abebbten. Doch zum Glück für die sympathischen Schweden besserte sich der Sound von Song zu Song, weswegen man am Ende dieser 40 Minuten doch noch alle Fans von melodischem Death Metal zufrieden gestellt waren. Bei Songs wie „The Shallow End“, „Age Of Errors“, „Break The Pact“ oder dem formidablen „Source“ in der Hinterhand wäre alles andere eine bittere Enttäuschung gewesen. Einzig an seinem wenig spektakulären Stageacting sollte der Fünfer schleunigst arbeiten. (metalgreg)
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