Up From The Ground 2003
Konzertbericht
Wenn man mal jetzt nach Ende des Up From The Ground Open Air Festivals 2003 in das Gästebuch auf deren Homepage schaut, könnte man direkt meinen, dass die Veranstaltung ein totaler, voller Erfolg gewesen sein muss. Lob über Lob über Lob!
Und wisst ihr was, Leute? Es ist absolut gerechtfertigt! Diese zwei Tage in Gemünden auf den Steinwiesen direkt am Main bei (vielleicht etwas zu heißem) Sonnenschein, Wein, Weib und Gesang kann man nur als absolut wiederholenswert bezeichnen, weswegen dieses Undergroundfestival auch ohne falsche Bescheidenheit von sich behaupten darf, eines der gemütlichsten, entspanntesten und vor allem preislich fairsten Veranstaltungen in der deutschen Festivallandschaft zu sein. 16 Euro im VVK und 19 Euro an der Abendkasse für zwei (!!!) Tage mit Bands der Marke Illdisposed, Pungent Stench oder Die Apokalyptischen Reiter suchen ihresgleichen. Noch dazu wurden die von Veranstalter Heiko im Vorabinterview versprochenen Getränke- und Essenspreise ohne Ausnahme eingehalten. Ok, manch einer mag vielleicht über ein Steakbrötchen für 3 Euro meckern, aber immerhin war ich danach satt. Das hat eine halbe Pizza für 3.50 Euro auf dem Bang Your Head!!! nicht geschafft. Der Zeltplatz war zwar nicht direkt am Gelände, aber 500m zu Fuß sind auch nicht die Welt, oder? Eine coole, freundliche Crew samt einer ebensolchen Security rundeten das positive Gesamtbild des UFTG 2003 passend ab. Ohne Scheiß, es gibt wirklich nicht viel zu meckern. Deswegen fahrt ihr am besten nächstes Jahr alle selbst nach Gemünden und genießt die wirklich idyllische Atmosphäre auf den Steinwiesen. Ich werde auf jeden Fall wieder am Start sein, denn gediegener kann man ein Festival kaum verbringen. Und abgelaufen ist das ganze so…
Freitag, 15.8.03
Da das UFTG in diesem Jahr zum ersten Mal in seiner Geschichte zweitägig über die Bühne ging, wurde der Freitag quasi zum „Tag des deutschen Untergrunds“, denn abgesehen von End Of Green und Illdisposed waren eigentlich nur Bands aus dem hiesigen Underground am Start. Deswegen war es umso erfreulicher, dass sich schon kurz nach Einlass um 15.30 Uhr eine unerwartet große Menge an Besuchern auf dem Gelände befand. Diese mussten sich allerdings erst einmal etwas gedulden, denn Probleme mit dem Stromaggregat machten einen pünktlichen Anfang um 16 Uhr unmöglich. Für schlechte Laune sorgte dies aber nirgendwo und so wurde mit einer Stunde Verspätung das Festival letztendlich eröffnet.
Sadistic Blood Massacre
Als nächstes enterten SADISTIC BLOOD MASSACRE die Bühne, die ich jetzt einfach mal so beschreibe: Man nehme die Abgedrehtheit der Excrementory Grindfuckers, packe eine gehörige Porno-Affinität oben drauf, lasse sie durchweg eigene Songs, die in Richtung Extrem-Grind der Marke Nasum tendieren, spielen und heraus kommen diese vier Bayern. Nietenbeschlagene Gummistiefel, ein mit rosa Pentagramm und Leuchtkerzen beklebter Bauhelm oder blut spritzende Dildos, allesamt vorgeführt von Bassist S.C. Manslaughter, waren unverzichtbare Stageutensilien. Bleibt also folgendes zu sagen: Party = gut, Hirn = null, Musik = Nebensache. Ging diese Mischung ab? Irgendwie schon! Wer sich davon überzeugen möchte, kann dies u.a. am 4.10. beim Bavarian Barbarians Part II in Großenfalz tun.
Daemonlatria
Weniger ab ging hingegen der Gig der nun folgenden DAEMONLATRIA. Standard-08/15-Melodic-Black-Metal war hier Programm. Einige Riffs waren zwar durchaus von der ansprechenden Sorte, aber die für diese Musikrichtung obligatorischen Keyboardpassagen waren sogar mir zu matschig. Am negativsten fiel jedoch die Drumperformance ins Gewicht, die einen, um es vorsichtig auszudrücken, etwas arg holprigen Eindruck machte. Da konnte auch das abschließende „Mother North“-Cover, das zwar nicht an die Geschwindigkeit des Originals herankam, aber trotzdem noch einigermaßen zu gefallen wusste, nichts mehr rausreißen. So konnte diese Band den Stimmungspegel der ersten beiden Gigs nicht halten.
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