Unsane
Unsane live

Im Vorraum UND im Konzertraum zusammen tummeln sich mit Sicherheit stolze zwanzig Leute. Der ursprüngliche Vorsatz, heute Abend kein Bier zu trinken, wird schleunigst über Bord geworfen und ganz schnell ein Helles bestellt. Die Vorband THE CROMPTONS fängt irgendwann einfach mal an und versucht, die Leere im Raum mit Klang zu füllen. Dass dieses Vorhaben nicht wirklich gelingen wird, ist bereits nach einer Minute ersichtlich. Optisch an eine Truppe älterer Informatikstudenten erinnernd, versuchen THE CROMPTONS, ihre Version von KYUSS-geschultem Stoner Rock auf die „Menge“ loszulassen. Die Instrumentalabteilung fällt dabei nicht besonders unangenehm auf. Anders jedoch der Sänger. Optisch an den unehelichen Sohn von Max Mutzke erinnernd, nölt er sich (auf deutsch, was die Sache nicht unbedingt besser macht) durch die Lieder und schafft es dabei leider zu keiner Sekunde, diesen das nötige Leben einzuhauchen. Es fehlt sowohl an Leidenschaft als auch schlicht und ergreifend an Stimmgewalt, die diese Art von Musik einfach zwingend benötigt, um dann eben auch zwingend zu SEIN. So ist das alles sehr verzichtbar und wir beschließen nach zwei Liedern, dass eine Bierpause im Vorraum vielleicht eine bessere Art wäre, unsere Zeit zu verbringen.

Und so sehen wir lieber dem Merch-Mann von UNSANE beim Zeit totschlagen zu. Typ ewig-jung-sein-wollender-Mittvierziger mit Skateboard und Bierwampe. Na ja, immerhin kommt er wesentlich authentischer rüber als der Sänger der CROMTONS, der weiter im Nebenraum sein Können zum Besten gibt.