Under the Black Sun 2018
Welcome to Hell
Konzertbericht
Von dehydrierter Organisation und anderen Problemen
Derweil hinter den Kulissen: MOSAIC sind eingetroffen und wären eigentlich die letzte Band des Abends gewesen. Der gesamte Zeitplan des Tages ist im Verzug und durch eine tragische Nachricht kommt nun alles anders. Aus schwer wiegenden privaten Gründen hat 777 als Schlusslicht für den Folgetag abgesagt. MOSAIC wird die Position angeboten, aber die Band lehnt ab. Kurzerhand wird also die Runningorder für Samstag nochmal neu aufgestellt.
Die zweite Nacht bricht an und verläuft deutlich ruhiger als die erste. Es gibt keinerlei politische Ausschreitungen und damit scheint der Veranstalter sich mit seinem angekündigten Handeln durchgesetzt zu haben.
Am Samstagnachmittag marschiert nach SHROUD OF SATAN und BLOOD RED FOG ein belgisches Quintett auf die Bühne. Bei einer Hitze, die fast noch unerträglicher ist als am Anreisetag, trägt der Frontmann von CIRITH GORGOR einen dicken schweren Militärmantel, Lederhandschuhe und Stiefel. Dafür, dass er eine flammende Gesangsleistung abliefert, sieht er verhältnismäßig wenig angestrengt aus. Chapeau, wenn die Vocals allesamt live gesungen sind! Die Band präsentiert dem recht schmal aufgestellten Publikum lange atmosphärische Songs, die alle eine Geschichte zu erzählen scheinen. Auf halber Konzertstrecke entledigt sich der Sänger seines Mantels und setzt sich auf den Bühnenrand. Die Füße baumelnd stimmt er ein recht schwerfälliges Stück an, zu dem die Köpfe vor ihm langsam nicken. Überhaupt bietet diese Band bis jetzt das größte Headbanger-Potential mit ihren tiefen Drum Sets und schwingenden Riffs.
Eigentlich sollten im Anschluss die Jungs von SCHRAT nachrücken. Stattdessen spielen die aber heute an letzter Stelle und überlassen ihren Platz damit THRONEUM und CHAOS INVOCATION.
Am frühen Abend bestechen MOSAIC mit mystisch atmosphärischen Klängen, die zusammen einen dramaturgischen Spannungsverlauf schaffen. Mit ihrer breitgefächerten Musik fügen sie sich hervorragend in die grüne Szenerie drum herum. Für all jene, die sich der Darbietung mental zugänglich fühlen, ist es ein wahrer Sinnesgenuss. Für alle anderen bleibt es eher eine Hintergrundbeschallung.
Wen die Hitze schläfrig gemacht hat, bekommt mit feinstem blackened Thrash von NOCTURNAL ordentlich auf die Mütze! Ein saftiger Slayerbeat und astronomisch hohe Gitarrensoli walzen mit viel Bass über den Platz, der sich mit zaghaft moschenden Fans anfüllt.
Erwartungsvoll blickt die versammelte Teufelsbrut nach dem Auftritt von SIGH nun empor, um einem Urgestein des Black Metal zu huldigen: MASTER’S HAMMER Mit einem lockeren Galopp aus schlichten aber dennoch kräftigen Riffs bringen sie die Menge rasch zum Kochen.
SCHRAT entschleunigen das Geschehen mit ihrem Soundcheck zunächst ein wenig und liefern damit beinahe mehr Unterhaltung als mit dem eigentlichen Auftritt. Fünf harte Kerle stehen dort auf der Bühne, kämpferisch geschminkt, gespickt mit Nägeln, Nieten und Leder. Mit einem bayerischen Akzent trägt den Technikern einer nach dem anderen hilfesuchend sein Anliegen vor. Das notleidende Image zusammen mit dem Bild der wilden Black Metal Jungs lässt so manchen leise schmunzeln. Als nach ein paar Stücken alles passt, jagen sie mit grimmig frostigem Gesang und schmetternden Drums über die Bühne. Dabei bedienen sie sich mitunter an Paganeinflüssen und sakralen Gesangspassagen. Die blaue Beleuchtung unterstreicht die kühle Vorstellung stilvoll. Der unplanmäßige Einsatz von SCHRAT krönt das „Under the Black Sun Festival“ gebührend.
Bilder: Larissa Reiter
Text: Ricarda Noeres
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