Under the Black Sun
Der große Festivalbericht 2014
Konzertbericht
DONNERSTAG
SHROUD OF SATAN
Als erste Band hat man eigentlich einen Bonus: Die Leute haben noch richtig Bock. Dementsprechend versammeln sich dann auch so einige hungrige Wölfe, um mit Satans Leichenhemd (oder wie auch immer man den Bandnamen übersetzt haben möchte) den offiziellen Festivalstart zu feiern. Es mutet zwar ein wenig komisch an, dass aus der Konserve noch PANTERA dröhnen, während sich die Band aus Mecklenburg-Vorpommern fertigmacht (also Corpsepaint auflegt), doch hey, endlich geht’s los! SHROUD OF SATAN haben mit „Litany To The Moon“ lediglich eine EP am Start, da der recht primitive Black Metal im Tempo aber mal variiert, kann man das durchaus abnicken. Keine Combo für sehr viel später oder gar die Mainstage, aber als Anheizer ganz ordentlich. Nur die Gitarren tönen etwas schwachbrüstig.
(André Gabriel)
WARFECT
Thrash Metal genießt auf dem Under The Black Sun einen Exotenstatus. Während gefühlt 95 Prozent der Bands mit Leichenbemalung auf die Bühne gehen, um vorzugsweise angeschwärzt rumzuschrammeln, sind schnittige Bay-Area-Riffs eine interessante Seltenheit. Zumindest, wenn man sie hören würde. Der Soundcheck ging scheinbar nach hinten los, denn man nimmt vorwiegend das Schlagzeug wahr, der Rest geht in Übersteuerung unter. Da können die beiden Schweden noch so akribisch in die Saiten hauen. Schade, denn die Songs machen auf Platte einen ganz guten Eindruck. Nun, bei manchen kommt es trotzdem an, aber inzwischen ist es ja auch schon spät und der Alkoholpegel dürfte sich parallel zur voranschreitenden Uhrzeit nach oben bewegt haben.
(André Gabriel)
MORIBUND OBLIVION
Für die leider ausgefallenen WILDERNESSKING sind die Türken MORIBUND OBLIVION ins Billing gerutscht, die obendrein die Death-Metal-Fraktion des heutigen Abends verstärken. Es ist überraschend viel los, das Publikum lechzt unbeirrt nach Live-Unterhaltung. Ein gefundenes Fressen, die Black-/Death-Metal-Mixtur von MORIBUND OBLIVION knallt live deutlich besser als aus der Konserve. Wehende Haare, stattlicher Applaus und einige in die Hände gereckte Hörner sind Lohn einer engagierten Bühnenpräsenz.
(Jan Wischkowski)
DEMONICAL
Im Anschluss wird es tödlich: Die Schweden DEMONICAL entern die Bühne und feuern eine Salve Hits der Marke ‚alte Elchtod-Schule‘ ins Publikum. Der Sound ist knarzig, wie es sich gehört, und das gefällt den Leuten, die zahlreich anwesend sind. Zwar wird weiter hinten eher bei Bier und Gesprächen nebenbei gelauscht, vorne geht’s dafür gut ab: Man sieht diverse Haar-Ventilatoren und zu „Return In Flesh“ von „Death Infernal“ fliegen sogar die ersten Stagediver des Festivals tief. Ganz zufrieden ist die Band trotzdem nicht: Als Sänger Sverker „Widda“ Widgren den Titelsong des aktuellen Albums „Darkness Unbound“ ankündigt, gibt es nur wenig Reaktion, was ihn zu einer pampigen Antwort bewegt: „You don’t care what’s happening on the stage, right? Yeah, that’s really great for us.“ Da DEMONICAL eine von zwei Death-Metal-Bands auf diesem fast reinen Black-Metal-Festival sind, hätte man vielleicht wissen können, dass nicht jeder die Songs und ihre Titel kennt … aber was soll’s. Die Band gibt sich musikalisch trotzdem Mühe, der Gig ist technisch einwandfrei und auch in Sachen Stageacting geht’s auf der Bühne gut ab, sodass DEMONICAL nach dem letzten Song doch einige Hörner zu sehen bekommen.
(Stephan Möller)
NUNSLAUGHTER
Death Metal, Teil zwei von zwei: Mit den US-amerikanischen Death Punks NUNSLAUGHTER entern im Anschluss die Headliner des heutigen Abends die Bühne … und klingen zunächst viel zu leise. Musste die Lautstärke etwa aufgrund der vorangeschrittenen Zeit heruntergedreht werden? Bedenkt man, dass im Umkreis von geschätzten fünf Kilometern um das Festivalgelände nichts als Wald und Wiese ist, wirkt das ein wenig komisch. NUNSLAUGHTER gehen jedoch in die Vollen und zeigen, dass es scheinbar ein generelles Tonproblem zu geben scheint: Es klingt unsauber, matschig und mehr Gitarre hätte es auch gerne sein dürfen. Die Amis lassen sich aber nicht beirren und spielen eine bunte Mischung aus älteren und neueren Songs, bei „Fuck The Bastard“ wackelt sogar – buchstäblich! – die Bühne. Dem Publikum gefällt, was die Amis darbieten, die Leute sind zahlreich erschienen und nicken im Takt mit den Köpfen, vorne staubt der erste von wenigen Moshpits des diesjährigen Under The Black Suns.
(Stephan Möller)
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und schön die glatzen mit landser kapuzenpulli übersehen.
https://www.youtube.com/watch?v=MHE3fn5DAkw
kotz
wo ist bomber harris wenn man ihn braucht 🙁
Keine Sorge: Hätten wir die Typen bemerkt, hätten wir sie „angesprochen“.
Bomber Harris als Argument gegen Nazis….deutlich schlimmer als ein Glatzkopf mit Landser-Pulli. Leider in D nicht verboten, zum Massenmord aufzurufen – sofern man kein Nazi ist, selbstverstaendlich.