U.D.O.
Touchdown Europe Tour 2024

Konzertbericht

Billing: U.D.O. und Primal Fear
Konzert vom 28.02.2024 | Markthalle, Hamburg

Im Sommer 2023 legten U.D.O. einen Touchdown. Das klingt nach Sport, passt aber auch zur Musik. U.D.O. haben ihre neue Scheibe über die Ziellinie gebracht. Details dazu gibt es im ausführlichen Interview mit Sänger Udo Dirkschneider. Seit einigen Wochen läuft die dazugehörige „Touchdown Europe Tour 2024“. Als Support gönnen sich U.D.O. niemand geringeres als Ralf Schepers und PRIMAL FEAR. Zwei Schwergewichte des deutschen Heavy Metal schaffen es, die Hamburger Markthalle an einem Mittwochabend bis auf den letzten Platz zu füllen.

Wer nun denkt, dass heute nur Silberrücken im Publikum stehen, der irrt gewaltig. Insgesamt findet sich ein bunt gemischtes Publikum gegen 19 Uhr in der Markthalle ein, wo der Silberrücken mit seinen Enkeln oder Kindern genauso zum Bild gehört, wie die Kuttenträger und Hell-Over-Hammaburg-Metal-Freaks, die sich einen längeren Aufenthalt in Hamburg gönnen. Es ist angerichtet, als um 19.15 Uhr Ralf Schepers und seine Mitstreiter die Bühne entern.

PRIMAL FEAR sind weit mehr als der Opener für den heutigen Abend

Galerie mit 25 Bildern: Primal Fear - Touchdown Europe Tour 2024 in Mannheim

Das PRIMAL FEAR genauso als Headliner agieren könnte, zeigt sich in der Spielzeit. In circa 75 Minuten präsentieren Schepers und seine Mitstreiter 13 Songs, wobei das aktuelle Werk „Code Red“ mit drei Nummern den Hauptanteil stellt. „Chainbreaker“ aus dem Jahr 1997 gibt es zum Start. Das gibt die Ausrichtung für den heutigen Abend vor. Neben der Promotion für die eigene neue Scheibe, gilt es die Stimmung hochzufahren. Das gelingt mit den Klassikern hervorragend, wo neben „Chainbreaker“ und „Running In The Dust“, die Hymne „Metal Is Forever“ oder „Final Embrace“, bestens funktionieren.

Trotz der ersatzgeschwächten Band liefern PRIMAL FEAR bestens ab. Neben dem langzeiterkrankten Mat Sinner fehlt heute Drummer Michael Ehré. Dafür sind Alex Jansen am Bass und der ehemalige BONFIRE und AXXIS-Schlagwerker André Hilgers dabei. Der Sound und das gesamte Ambiente sind in der Markthalle wie immer perfekt. Ausverkauft bedeutet, dass auch die Bars im Saal geöffnet sind. Dazu gibt es im Foyer Pommes und Co. für den kleinen Hunger zwischendurch.

Setlist PRIMAL FEAR:

  • Chainbreaker
  • Rollercoaster
  • The World Is On Fire
  • Deep In The Night
  • Another Hero
  • Nuclear Fire
  • Hear Me Callin
  • King of Madness
  • The End Is Near
  • When Death Comes Knocking
  • Metal Is Forever
  • Final Embrace
  • Running In The Dust

U.D.O. zeigen, wie Spielfreude auf der Bühne aussieht

Galerie mit 28 Bildern: U.D.O. - Touchdown Europe Tour 2024 in Mannheim

Zu U.D.O. mit den beiden Altmeistern Udo Dirkschneider und Peter Baltes viele Worte zu verlieren, bedeutet die berühmten Eulen nach Athen zu tragen. Jeder Metalfan kennt die Herren und das Repertoire um ACCEPT, DIRKSCHNEIDER und U.D.O. Von fast allen Fans wird die Rückkehr zum Verzicht auf ACCEPT-Songs bei U.D.O. sehr positiv aufgenommen. U.D.O haben seit 1987 kontinuierlich Longplayer veröffentlicht, sodass es mehr als genug hochwertige Klassiker auf die Ohren gibt.

Während junge Bands als Headliner kaum noch die 90-Minuten-Marke bei ihren Shows erreichen, liefern U.D.O. 20 Tracks in knappen zwei Stunden. Dabei definieren Baltes und Co. den Begriff Spielfreude neu. Was die Saitenfraktion um Andrey Smirnov und Dee Dammers auf die Bretter legen, ist mehr als nur eine Erwähnung wert. Doch der Altmeister Peter Baltes am Bass übertrifft seine beiden Mitstreiter. Er tigert immer wieder über die Bühne und drückt einem im Rollstuhl sitzenden Fan sein Plektrum während der Show in die Hand. Danke Peter, so geht Inklusion und das ist nicht nur für den Fan mehr als nur eine großartige Geste. In diesem Zusammenhang sei der Hinweis auf den Gig beim Inklusionsfestival Rock In Rautheim erlaubt, wo es die alten ACCEPT-Kracher zu hören gibt.

Musikalisch lässt das Quartett nichts anbrennen. Neben drei neuen Liedern, holen U.D.O. diverse Klassiker aus dem Schrank. Dabei stechen das atmosphärische „In The Darkness“, die Mitsinghymne „The Wrong Side Of Midnight“ oder das vor Klischee triefende „Metal Never Dies“ hervor. Der Titeltrack „Touchdown“ ist auf Platte ein Hit. Live kommt das Ding nicht so gut, sodass hier noch etwas Finetuning für die Sommerkonzerte notwendig wäre.

Dafür gehen die Klassiker perfekt. Der Zugabe-Block ist erwartbar, aber trotzdem machen „Holy“, „They Want War“ und „Animal House“ immer wieder Spaß. Die Überraschung kündigt Drummer Sven Dirkschneider an. Den QUEEN-Klassiker „We Will Rock You“ interpretieren U.D.O. in ihrer eigenen Art und Weise. Den Gesang übernimmt Sven Dirkschneider, dessen Organ durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit seinem Vater hat.

Völlig zurecht feiert die Markthalle das Quintett nach dem Gig begeistert ab: „U.D.O. Never Dies“.

Setlist U.D.O.:

  • Isolation Man
  • Break The Rules
  • Forever Free
  • Metal Machine
  • Never Cross My Way
  • Independence Day
  • The Wrong Side Of Midnight
  • Fight For The Right
  • Heart Of Gold
  • In The Darkness
  • Man And Machine
  • Pain
  • Metal Never Dies
  • One Heart One Soul
  • Touchdown
  • I Give As Good As I Get
  • Holy
  • They Want War
  • Animal House
  • We Will Rock You

 

18.03.2024

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