Turisas
Turisas
Konzertbericht
So martialisch ihr Auftreten mit schwarz-roter Kriegsbemalung und grober Pelz- und Lederkleidung, so eingängig sind die Gute-Laune-Granaten, die sie ins Publikum feuern. Im Fahrwasser von Bands wie FINNTROLL und ENSIFERUM nutzen sie geschickt den Trendzug folkig angehauchter Death-Metal-Klänge, ohne dabei jedoch abgedroschen oder langweilig zu wirken. Songs wie „To Holmgard And Beyond“ und „Battle Metal“ provozieren einfach zum bangen und mitmoshen.
In Stuttgart macht Sänger Mathias „Warlord“ Nygård offensichtlich zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem vermutlich einzigen badischen Exportprodukt, dass auch in Württemberg regen Zuspruch erfährt: Das leckere „Tannenzäpfle“-Bier. Ruft das Etikett zunächst heftiges Stirnrunzeln, dann Belustigung hervor, kommt Nygård nach einem kleinen Probeschluck doch auf den Geschmack und bekennt überrascht: „The label fooled me – it’s fucking cool!“
Seinen Höhepunkt erreicht die Show jedoch, als TURISAS zum Abschluss ihre Coverversion des Disco-Klassikers „Rasputin“ (im Original von BONEY M.) ankündigen. Leider schaffen es die Lichttechniker nicht, die gewaltige, an der Decke angebrachte Disco-Kugel zum Laufen zu bringen, doch auch ohne dieses visuelle Hilfsmittel macht der Song mächtig Laune, wenn er von sechs so spielfreudigen Wilden derart dreckig in die Menge gerockt wird.
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