True Spirit Winter Festival 2018
Konzertbericht
Zum Core gesellt dezent der Djent: FROM SORROW TO SERENITY aus Glasgow bringen einen Hauch Progressive ins Spiel und machen Spaß. Schuld ist ihr dynamisches, authentisches, passioniertes Auftreten und der Verzicht auf gebügelte Clean-Passagen. Die Schotten machen Stimmung im Studio – zumindest bei jenen Zuhörern, die nicht im Gruppenselfiewahn mit sich selbst beschäftigt sind.
Mit HUMAN PREY im Club wird die Sache roher, aber zunehmend rund. Nahbar, und deswegen allerbestens auf der kleinen Bühne aufgehoben, sympathisch und mit Spaß bei der Sache – die Rückmeldung vom Publikum ist entsprechend ordentlich. Wie vor der großen Bühne leider auch, lässt ab und an Rückkopplungsgefietsche das Blut stocken. Unbeeindruckt, mit hartem, trockenem Slam-Sound und beinahe familiärer Aura haben HUMAN PREY sicher ein paar Fans gewonnen: Das erste Mal erklingen Zugabe-Rufe und danach nehmen einige Anwesende den Merch-Stand ins Visier.
Persönliches Glanzlicht des Abends: MODERN DAY BABYLON
Da sich die Kollegin im Vorfeld nicht ausufernd mit dem Line-up beschäftigt hat und ihr Gedächtnis insbesondere bei Bandnamen ohnehin dürftig zu nennen ist, greifen die Zahnräder erst ineinander, als MODERN DAY BABYLON ihr Set beginnen. Es frickelt, es djentet und es fehlt Gesang. Toll! Das hilft der Erinnerung auf die Sprünge, das tschechische Trio ist schon vom Euroblast 2016 bekannt. Ob damals Technik und Atmosphäre auch so gut Hand in Hand gingen, weiß sie nicht. Ist aber auch gleich, der Moment zählt, und dieser will genossen werden. Ein herzliches Dankeschön ans True Spirit Winter Festival, dass sie diesen Genre-Haken geschlagen haben. Wie freiwillig der war, bleibt offen, da das Instrumental-Trio als Tourpaket mit BETRAYING THE MATYRS und FROM SORROW TO SERENITY verschnürt ist. Mit welchem Hintergrund auch immer, es ist erfreulich.
Mit den UKlern wird der Ton im Club wieder rauher. LOTUS EATER sind ihrerseits im letzten Drittel ihrer Tour mit TRAITORS angekommen. Derart aufgewärmt macht der Fünfer zwar geschlossen Dampf auf der Bühne, so wirklich erreicht er die Kollegin allerdings nicht mehr. Sind das erste Ermüdungserscheinungen? Sie entschuldigt sich zur Schreibarbeit. Das Publikum hält derweil besser durch und feiert (mit) LOTUS EATER munter weiter.
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