Triptykon
live in Essen
Konzertbericht
Mit Live-Aktivitäten haben sich TRIPTYKON dieses Jahr sehr zurück gehalten. Doch vor dem Auftritt beim altehrwürdigen Wacken Open Air haben sich die CELTIC FROST-Erben dazu entschlossen, ihren Fans zwei Wacken-Warm-Up-Shows zu spendieren. Die zweite der beiden Shows steigt in der Zeche Carl in Essen. Knapp 250 Zuschauer haben sich hier am Donnerstagabend eingefunden, um sich die volle Breitseite des düsteren Metals abzuholen.
Als Support entern pünktlich um 20:00 Uhr VALBORG die Bühne. Das Trio aus Bonn liefert astreinen Doom Metal. Die düsteren, teils sphärischen Klänge dienen als perfekte Einstimmung auf den Hauptact. Noch dazu überzeugt die Band mit einer sympathischen Ausstrahlung. Trotz finsterer Klänge lässt sich vor allem Bassist Jan Buckard das ein oder andere Lächeln nicht nehmen. Bei einigen Songs übernimmt er zudem das Mikrofon. Die dadurch gewonnen Bewegungsfreiheit nutzt Gitarrst/Sänger Christian Kolf für ausgiebiges headbangen. Die Ansagen sind spärlich gesetzt. Außer ein „Yeah, fuck you, wir sind VALBORG“ und „Das ist unser letzter Song“ lassen die Bonner lieber die Musik für sich sprechen. Das macht 45 Minuten lang verdammt viel Laune!
Setlist VALBORG:
- Astral Kingdom
- Ich Bin Total
- Erie And Old
- Plasmabrand
- Stossfront
- Tempelberg
- Werwolf
- Atompetze
- Strahlung
Nachdem VALBORG ihre Rolle als Anheizer fulminant erfüllt haben, sind nun Tom Warrior und seine Mannen an der Reihe. Die Umbaupause ist mit 20 Minuten angenehm kurz. Zum atmosphärischen Intro „Crucifixus“ entern TRIPTYKON bei tosendem Applaus die Bühne. Mit „Procreation (Of The Wicked)“ gibt es als Einstieg direkt den ersten CELTIC FROST-Klassiker auf die Ohren. „Dethroned Emperor“ folgt sogleich. Ohnehin ist die Setlist wie so oft extrem CELTIC FROST-lastig. In Sachen Stageacting halten sich TRIPTYKON sehr zurück. Der düsteren Atmosphäre würde ausgiebiges Posen ohnehin nur schaden. Nach vier Songs gibt es die erste Verschnaufpause. Die nutzt Warrior für eine klare Ansage: „Danke Freunde, dass ich zu unserer öffentlichen Probe gekommen seid. Ehrlich gesagt spiel ich lieber hier als auf dem scheiss Wacken.“ Das Geld des nordischen Mega-Festivals nimmt man aber wohl trotzdem gerne an.
Als nächstes gibt es etwas besonderes. Mit Simone Vollenweider betritt genau die Gastsängerin die Bühne, die auf beiden TRIPTYKON-Alben und der letzten CELTIC FROST-Platte „Monotheist“ zu hören war. Von besagtem Album gibt es sogleich „Obscured“ zu hören. Danach bleibt Vollenweider für die Live-Premiere von „Boleskine House“. In den Instrumentalpassagen wirkt sie auf der Bühne etwas verloren. Auch sitzt nicht jeder Ton. Trotzdem lockern die beiden Stücke das ansonsten knüppelharte Set gekonnt auf. Mit „Circle Of The Tyrants“ und „Morbid Tales“ wird noch einmal in die Klassiker-Schublade gegriffen. Mit dem 20-minütigen Brecher „The Prolonging“ von ihrem Debütalbum beschließen TRIPTYKON den Abend nach gerade einmal 75 Minuten. Zugaben gibt es keine.
Abgesehen vom viel zu kurzen Set des Headliners, gibt es wenig zu bemängeln. VALBORG lieferten mit ihrem düsteren Doom Metal die perfekte Einstimmung auf den Headliner. Und TRIPTYKON spielten eine mitreißende Show mit Top Sound. Ein paar mehr Songs aus der eigenen Diskographie hätten es aber ruhig sein dürfen.
Setlist TRIPTYKON:
- Procreation (Of The Wicked) (CELTIC FROST-Cover)
- Dethroned Emperor (CELTIC FROST-Cover)
- The Usurper (CELTIC FROST-Cover)
- Goetia
- Obscured (CELTIC FROST-Cover)
- Boleskine House
- Circle Of The Tyrants (CELTIC FROST-Cover)
- Morbid Tales (CELTIC FROST-Cover)
- Aurorae
- The Prolonging
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