Nocte Obducta
Totholz Tour 2017
Konzertbericht
Totholz Tour 2017
Text: Stephan Möller
Fotos: Angela
Da verweilt man zu Renovierungsarbeiten auf dem brandenburgischen Lande in unmittelbarer Hauptstadtnähe, und zack, wird man zu einem Konzertabend gedrängt, den man normalerweise nicht mal ansatzweise auf dem „Hinfahren“-Radar gehabt hätte. Denn ja, tatsächlich: Ich, Herr Møller, Rumpel-Black-Metal-Fan und Verächter experimenteller Töne im Schwarzmetall, besuche ein Konzert der „Totholz Tour 2017“ mit NOCTE OBDUCTA, TODTGELICHTER und CTULU (und DIVIDE, die aber in Berlin Pause machen). Ring frei für den Bericht eines normalerweise Unbeteiligten.
CTULU
Galerie mit 11 Bildern: Ctulu - Live in Berlin
Doch erstmal heißt es warten, denn obwohl die Einlasszeit ganz offiziell „20 Uhr“ lautet, war nachmittags noch auf verschiedenen Seiten im Netz „19 Uhr“ zu lesen. Dann jedoch geht es relativ fix los, und um 20 nach acht betreten die Delmenhorster Melodic Death/Black Metaller CTULU die Bühne – obwohl sich vor der Bühne erst zwei knappe Handvoll Leute versammelt haben. Den Musikern scheints egal zu sein, gekleidet in Kapuzen und an „Watchmen“-Rohrschach erinnernde Masken stehen die Herren heute nur zu dritt auf der Bühne im Nuke Club und präsentieren Stücke ihrer bisher vier Alben in sehr klarem Soundgewand. Die Band tritt heute zwar ohne Bassist auf, und in der Tat fehlt der Bass ein wenig im Sound – aber dennoch klingt das sehr differenziert, was da aus den Boxen auf die Anwesenden herniederschallt.
BEHEMOTH? Eher DISSECTION!
Technisch liefern CTULU eine saubere Vorstellung ab, die Qualität ihrer Kompositionen tendiert jedoch zwischen nett und belanglos, zumal die Songs und Riffs oft sehr, sehr ähnlich aufgebaut sind. Ein Song – der an dritter Stelle, sorry, keine Titel verfügbar – erinnert mit seinem Mainriff an die schwedischen Großmeister DISSECTION, ein anderer Stück wird von jemandem neben mir mit „Das klingt ja wie ein schlechtes BEHEMOTH-Cover“ kommentiert. BEHEMOTH hört der Verfasser dieser Zeilen weniger, aber stimmt schon: Eigenständig ist was anderes, zwingend ist auch was anderes. Insgesamt ein netter Auftritt, der aber musikalisch höhepunktarm, optisch steif und unter dem Strich nicht weltbewegend ist.
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Vielleicht solltet ihr das naechstes mal jemanden hinschicken der wenigstens den Headliner kennt.
Zumal es genau 1 Min dauert, um die Setlist zu kennen. 🙂
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November / Und Pan spielt die Flöte (Desîhras Tagebuch, Kapitel II)
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Warum muß der Verfasser die neuen Sachen vom Headliner kennen? Ich finden den Bericht gut geschrieben und auf den Punkt gebracht mit eigener Meinung űber das musikalische Dargebotene.