Torfrock
Status Quo + Torfrock: 2 Legenden - 1 Konzert
Konzertbericht
“2 Legenden – 1 Konzert” prangt in großen Lettern auf den Plakaten, die für ein Konzert auf dem Areal der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg werben. Gelogen ist dieser Slogan definitiv nicht, denn es spielen an diesem 19. Mai STATUS QUO und TORFROCK auf, die man beide gleichermaßen als Legenden bezeichnen kann. Von daher ist der Veranstaltungsort sehr gut gewählt und bietet dem Event einen atmosphärisch dichten Rahmen. Wo in den Sommermonaten sonst immer Winnetou und seine Kumpel gegen fiese Halunken antreten, wird heute in althergebrachter Tradition gerockt. Über die Bands muss man nicht großartig Worte verlieren. STATUS QUO sind seit 1962 aktiv und haben unzählige Hit-Singles gelandet. TORFROCK sind vielen Metaller zwar nur aus den “Werner”-Filmen (Sänger Klaus ist die Stimme von Werner), Wacken und Songs wie “Beinhart” bekannt, können aber immer mehr Fans aus metallischen Gefilden für sich begeistern. Die Zeichen für einen spaßigen Abend stehen also günstig.
Das sehen auch TORFROCK so, die pünktlich um 20h die Bühne entern um dem Bad Segeberger Publikum mit Geschichten aus Torfmoorholm zu unterhalten. Das fällt der Band zunächst etwas schwer, denn der als Opener gewählte Song zündet beim Publikum nicht auf Anhieb, was daran liegen könnte, dass viele Besucher (inklusive des Rezensenten) die Nummer schlicht nicht kennen. Ein denkbar schlechter Einstieg in den Gig, der aber durch das folgende “Preßlufthammer B-B-Bernhard” wieder wett gemacht wird und auch das Publikum auf die Seite der Band zieht.
Galerie mit 11 Bildern: Torfrock - 2 Legenden - 1 KonzertTORFROCK spielen motiviert auf und Songs wie “Wild Sau”, “Beinhart”, “Rollo der Wikinger” oder “Freie Bahn mit Marzipan” werden aus immer mehr Kehlen mitgesungen. Sänger Klaus witzelt zwischen den Songs immer wieder mit den Fans, Bassist Volker rockt und groovt gemeinsam mit Drummer Stefan um die Wette und auch Gitarrist Raymond hat ordentlich Spaß bei der Arbeit. Das kann man nicht nur an seinem dauernden Grinsen fest machen, sondern auch an dem ausufernden Gitarrensolo bei “Trunkenbold”, bei dem sich Raymond in einen regelrechten Rausch spielt. Die Band torfrockt was das Zeug hält und da Raymond primär auf seine Flying-V zurück greift, stimmt auch der Härtegrad. Das kommt natürlich der Stimmung zugute und so werden Nummern wie “Die Wikinger”, das schön heavy interpretiert wird und die Zugabe “Volle Granate, Renate” nahezu von Band und Publikum zelebriert. Die lauten Zugaberufe haben sich TORFROCK hart erspielt und genießen sie dementsprechend auch. Ein gelungenes Konzert, das TORFROCK ein paar neue Fans eingebracht und die Altfans definitiv nicht enttäuscht haben dürfte. Auch, wenn sie ruhig noch “Die Wikingerbeerdigung” oder “Feste” oder “Bodo der Spanner” hätten spielen dürfen. Oder auch…
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