Todtgelichter
Under The Black Sun 2010
Konzertbericht
Es war amüsant, mit einem Fußballspiel der Hitze quasi noch ins Gesicht zu spucken, und auch sonst bot das 13. Under The Black Sun einiges an Positivem. Der Auftritt von RAVENCULT war einfach mitreißend, VERDUNKELN verzauberten und die reine Sessionbesetzung von GLORIOR BELLI zeigte sich als Meister der Improvisation, wohingegen man bei MORTIFERA das Gefühl hatte, die da oben auf der Bühne seien sich völlig fremd, was sie zum Flop des ganzen Festivals machte.
FURIAs Fronter wirkte teilweise wie auf einem fernen Planeten gefangen, bevor es am Ende in die Rave-Offensive ging, und ANGST SKVADRON entführten stimmungsvoll in die extraterrestrische Pillengroteske. Wen stört es da, dass es diesmal keine Band zu bewundern gab, die selbst der Tankwart um die Ecke kennt? Stattdessen setzten Folter Records mehr denn je ihren Anspruch durch, eher weniger bekannte und dafür außerordentliche Acts wie WANING oder KOZELJNIK auf die Bühne zu bringen. Dumm nur, dass zeitgleich zum Under The Black Sun das With Full Force stattfand und auch noch SLAYER in Berlin spielten. Sicher auch ein Grund dafür, dass diesmal leider etwas Besucherschwund zu verzeichnen war. Ich bin 2011 gern wieder dabei, auch wenn einem einige Zeitgenossen mit etwas befremdlichem Musikgeschmack und Gebaren auf den Zeiger gingen. Dieser Untrend hält doch eigentlich schon viel zu lange an, oder?
Fazit Jan
Das 13. Under The Black Sun war für mich ein ganz Besonderes. Zum Einen gab es diesmal die magazinübergreifende Zusammenarbeit mit meiner Kollegin Endrew, was eine Menge Spaß mit sich brachte und gerne wiederholt werden darf. Dass die Bandauswahl in diesem Jahr nicht allzu viele große Namen mit sich brachte, war nach meinen musikalischen Vorlieben ebenfalls kein Problem, denn gerade mit FURIA, KRIEGSMASCHINE und WANING gab es Bands, die ich unbedingt einmal live erleben wollte und nun konnte. Da verschmerzt man es auch, dass Namen wie DARKSPACE, URFAUST oder auch URGEHAL nicht dabei waren.
Mit ANGANTYR gab’s eine Menge Spaß, GLORIOR BELLI sorgten erst für Verwirrung und brachten dann spontan einen begeisternden Auftritt auf die Beine, lediglich die Opener-Positionen waren für mich diesmal unter meinem Anspruch. Und zu guter letzt wären für mich TODTGELICHTER als eines meiner Highlights zu nennen, die auch mit ihrem neuen Material mächtig Eindruck hinterlassen haben. Daneben gab es die üblichen Bierchen mit Freunden und Bekannten und diesmal noch unter gesonderten WM-Umständen, die zwischenzeitlich den Zeltplatz komplett leerfegten. Amüsant!
Amüsant war auch der MORTIFERA-Drummer, der seine Solidarität mit der deutschen Nationalelf mit einer an der Hose angebrachten Flagge verdeutlichte, und das eigene Fußballspiel am Donnerstag, super! Alles in allem bleibt den Verantwortlichen mal wieder fast nur Lob auszusprechen, das wirklich Störende ist weiter oben bereits erwähnt.
Highlight des Festivals: FURIA ließen mit ihrem „Now You’re Gone“-Outro die schwarzgekleideten Massen flüchten und/oder ziemlich angepisst daher schauen, dieser Schlag gegen die Trueness war unfassbar genial!
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