Todtgelichter
Under The Black Sun 2010
Konzertbericht
KRIEGSMASCHINE
Um nochmal auf die Salzsäulen zurück zu kommen… diese werden in der Abenddämmerung perfekt von KRIEGSMASCHINE personifiziert. So gesehen wird der moderne, brutale Sound der Polen nur ungenügend repräsentiert, was die Bewegung auf der Bühne betrifft. Die findet indes mehr vor der Bühne statt. KRIEGSMASCHINE, eigentlich mehr als Undergroundtipp gehandelt, bieten einen ausgewählten Exkurs in ihr bisheriges Schaffen. Während „B.T.S.“ aus dem Jahr 2004 den Anfang bildet, geht es über „Ma’aseh Bereshit“ und „Altered States Of Divinity“ (2006) bis hin zu einem neuen Stück namens „Onward Destrudo“.
VERDUNKELN
Bei VERDUNKELN ist es endgültig dunkel, der perfekte Rahmen für den einzigartigen Sound der Aachener. Irgendwo zwischen Black Metal und doomiger Hypnose, deren Atmosphäre an Intensität kaum zu überbieten ist, werden VERDUNKELN auch an diesem Abend dem Ruf der Ausnahmestellung gerecht, der ihnen vorauseilt. Mit „Im Zwiegespalt“ und „In die Irre“ erhält man einen „Einblick in den Qualenfall“, durchsetzt von „Einst war es mal…“ und „Blutrunst“ vom Debüt. Immer wieder schlägt einen vor allem die Leadgitarre in den Bann, die nur eines der hervorstechenden Charakteristika bei VERDUNKELN ist. Mit einer Coverversion von Samaels „After The Sepulture“ verabschiedet sich diese Ausnahmeerscheinung in die Dunkelheit.
ANGANTYR
Die Zugaberufe bei VERDUNKELN verhallen nur langsam, während sich die Headliner ANGANTYR aufmachen, einem noch mal mit einem richtigen Hassbatzen in Sachen Pagan Black den Weg in die Nacht zu versüßen. Die vier Dänen sind auf der Bühne eine entfesselte Macht, die hör- und sichtbar an einem Strang zieht und die noch zahlreich Verbliebenen mitreißt. Wiederholt stößt Ynleborgaz in ein Horn, um die heidnische Gewalt von Stücken wie „Et Varsel Om Død“, „Danermordet“ oder „Den Store Krig“ zu unterstreichen. Auch ANGANTYR werden in Kürze ein neues Album namens „Svig“ veröffentlichen, von dem sie heute das Titelstück und „Ni Lange Nætter“ zum Besten geben. Eine laut geforderte Zugabe wird erhört; ANGANTYR kehren mit „Stormen Fra Nord“ noch einmal auf die Bühne zurück.
Ynleborgaz lässt es sich nicht nehmen, auch lange nach der Show noch ausgiebig in sein Horn zu tröten, bis dem Einen oder Anderen wohl „Argh, das ist wie Vuvuzela auf Dänisch“ durch den Kopf gehen mag. Das vermag sogar fast die gemütliche Atmosphäre rund um das wegen Waldbrandgefahr nicht vorhandene Lagerfeuer im Bandcamp zu töten.
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22.02.25 | Revolt! Agrypnie, Todtgelichter, Private Paul, XepereonAgrypnie, Todtgelichter und Private PaulBambi Galore , Hamburg |
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