Todtgelichter
Under The Black Sun 2010
Konzertbericht
NAZARENE DECOMPOSING
Kurz vor der Show sieht man Gitarrist Gaap mit dem Ausspruch „Mir ist echt kotzübel“ auf den Lippen durch die Menge eilen. Schnell das Corpsepaint, das sowieso gleich wieder zerläuft, aufgelegt und ab auf die Bühne. Das aus Judas, Goatlord und besagtem Gaap bestehende Trio bietet, wie der Bandname schon andeutet, minimalistischen Black Metal von der Stange. Stücke wie „Nazarene Decomposing Part II“, „Walk The Satanic Way“ oder „End Of All Lies“ werden zwar souverän vorgetragen, können aber nicht wirklich etwas reißen. Lediglich einige vereinzelte Seelen lassen sich von der Musik mitreißen.
POSTHUM
Als Kontrastprogramm betreten die Norweger POSTHUM die Bühne, die sich ganz ohne elitäres Gehabe präsentieren und mit sichtlicher Freude bei der Sache sind. „Horns Awaken“ zieht bereits ein größeres Publikum vor die Bühne, doch leider ist festzustellen, dass sich nicht allzu viele Besucher mit den leicht sperrigen Kompositionen anfreunden können. Die Norweger haben ein gutes Gespür für Songstrukturen, auch wenn sie nicht besonders innovativ vorgehen. Neben vom Debüt bekannten Stücken wie „Lair Torture“ oder das abschließende „Arise“ stellen POSTHUM noch zwei neue, bislang unbetitelte Stücke vor.
RAVENCULT
Die ersten Gewinner des Tages sind zweifelsohne die Griechen RAVENCULT. Der mit deutlichem Thrash-Einschlag bedachte Black Metal kann die versammelte Meute vom ersten Ton an begeistern. Trotz der Affenhitze zeigt sich Sänger L überaus agil, und auch die restliche Truppe gleicht keinen Salzsäulen auf der Bühne. RAVENCULT eröffnen den schwarzen Reigen mit „Onslaught Command“ und gehen mit „Dethrone The Son Of God“ auch mal weiter in die Vergangnheit zurück, legen das Hauptohrenmerk jedoch auf den aktuellen Longplayer „Morbid Blood“, von dem es außer dem Titeltrack unter anderem noch „Sacrilege Of Death“, „Hail Revenge“ und „Black Rites Of Execration“ zu hören gibt. Die Stimmung ist ausgelassen, RAVENCULT werden verdient gefeiert.
TODTGELICHTER
Die Nordlichter haben einen schweren Stand, an den Kreuzzug der Griechen anzuschließen. Sie erreichen zwar nicht ganz die Spielfreude und Begeisterungsfähigkeit RAVENCULTs, steigen mit „Segen“ aber gekonnt mit einem Publikumsfave ein und können die Leute auch mit „Larva“, „Hort des Todes“ und „Schlachtenruf“ gut gelaunt vor der Bühne halten. Die Hamburger TODTGELICHTER stehen mit einem neuen Album in den Startlöchern, in das sie an diesem Tag mit „Phobos & Deimos“ sowie „Bestie“ einen Einblick gewähren, der gut mit dem bekannten Material harmoniert.
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