Time For Metal - Devastating The North 2013
Drone, Bloodwork, Pride Shall Fall, Etecc und Agosphere live im Cadillac Oldenburg

Zum bereits zweiten Mal rufen die Kollegen von Time-for-Metal.eu zu ihrer Geburtstagsfeier Devastating The North – letztes Jahr fand das Ganze im Wilhelmshavener Palazzo statt, für 2013 hat man sich zusammen mit Waterkant Entertainment das Cadillac in Oldenburg gekrallt, einem mittelgroßen bis großen (Jugend-)Club, einer schicken Bühne und – ganz wichtig – einem wirklich saftigen Sound. Musikalisch gibt es die volle Breitseite: Als Headliner werden heute die Groove Metaller DRONE und die Melo/Modern Deather BLOODWORK das Cadillac zum Beben bringen, unterstützt durch die Tech Death Metaller/Deathcorer PRIDE SHALL FALL, die PANTERA-Freunde ETECC und die lokalen Groove-/Thrash-Youngster AGOSPHERE. Ein ordentliches Billing also, das Oldenburg heute zum Kochen bringen soll.

AGOSPHERE

Dabei ist die Konkurrenz heute groß – u.a. ein Umsonst-Konzertabend und der Oldenburger Kramermarkt – und Tatsache: Als der Verfasser dieser Zeilen zu den ersten Tönen AGOSPHEREs in Fotoposition geht, kommt er locker und ohne Probleme ganz nach vorne. Als ich mich jedoch nach drei Songs mit der Kamera vor dem Auge wieder umdrehe – muss ich feststellen, dass ich nicht der einzige bin, dem die Mucke der Oldenburger Lokalmatadore richtig gut reingeht: Mittlerweile ist das Cadillac ordentlich gefüllt, spätestens beim dritten Song gibt es dann auch die ersten Headbanger des Abends – vielleicht ist das Publlikum anfangs etwas unterkühlt, aber es wird von Song zu Song wärmer. Kein Wunder, geht der eingängige Groove/Thrash Metal AGOSPHEREs doch richtig ordentlich ins Ohr, auch wenn nicht jeder einzelne Song und jeder einzelne Part ein Volltreffer ist. Kleine Mankos im Songwriting machen die Jungs aber durch cooles Stageacting wett, und am Ende geht sowohl vor als auch auf der Bühne ganz gut die Post ab. Schicke Sache.

ETECC

Das müssen die Wolfsburger ETECC erstmal toppen – und da geben sie sich ordentlich Mühe. Der Auftritt steht definitiv im Zeichen PANTERAs: Nicht nur, dass einer der Musiker ein Shirt der Band zur Schau trägt, nein, auch die Musik der Niedersachsen erinnert deutlich an Phil Anselmo, Dimebag Darell und Co. Das kommt beim Publikum ganz gut an, auch wenn zunächst ein bisschen Flaute herrscht – spätestens als die Jungs jedoch ihre Vorbilder auch covern und „A New Level“ vom 1992er-PANTERA-Album „Vulgar Display Of Power“ auspacken, tauen die Leute auch hier restlos auf. Ein guter, rundum solider, intensiver Auftritt, der nicht zuletzt durch das energetische Stageacting der Band im Gedächtnis bleibt.

PRIDE SHALL FALL

Als nächstes entern die Bremer PRIDE SHALL FALL die Bühne des Cadillacs – und Holla, die Waldfee: Diese bolzende Abrissbirne hätte ich zwischen den ja eher gemäßigteren restlichen Bands nicht erwartet. Mit drei Gitarren, Bass, Schlagzeug und einem hyperaktiven Sänger holzen die jungen Herren aus der Hansestadt ihre Mischung aus Deathcore und Technical Death Metal herunter, sind dabei vielleicht nicht die allerinnovativste Band dieses Genres – aber wie gesagt, Abrissbirne. Und wie – heidewitzka. Nur logisch, dass sich das Publikum auch zu ersten Glanztaten hinreißen lässt – Circle Pit, Moshpit, Headbanger und sogar eine Wall Of Death, die Band bekommt alles, wonach sie fragt, und das Publikum bittet auch das erste Mal an diesem Abend um Zugabe. Schweißtreibend, technisch anspruchsvoll, energiegeladen – so darf ein Deathcore-Auftritt aussehen.