Tiamat
Tiamat
Konzertbericht
Ein weiteres Hightlight des heutigen Abends sollten Tiamat sein. Vorgewarnt durch diverse Berichte bzw. Interviews, aus denen mehr oder weniger hervorging, daß sie keinerlei ältere Songs spielen würden, ging ich mit der Erwartung in dieses Konzert, eben nur Material von A Deeper Kind of Slumber zu hören zu kriegen. Doch es sollte vollkommen anders kommen:
Gleich der erste Song war „neo aeon“ von der Astral Sleep, gefolgt von (ich hoffe, ich erinnere mich da richtig :)) „Mountain of Doom“ (!). Vorgetragen wurde dieser Song mit den aktuellen, sehr sanften und atmosphärischen Vocals, bis auf einige Stellen, in denen Johan sich einen Ruck gab und in ein energievolles Grunzen verfiel, was insgesamt sehr viel besser als im „Original“ wirkt, wie auch bei „Whatever That Hurts“, was als nächster Song folgte. Nach einer kurzen Pause ertönten die ersten Klänge von „The Sleeping Beauty“. Auf diesen Song war ich sehr gespannt gewesen, stammt er doch von einem Album, was laut Aussage von Johan nur auf Kompromissen beruht. Er ist nicht sonderlich mit Clouds zufrieden und wollte eigentlich gar keinen Song dieses Albums spielen, bis die Bandmitglieder ihn mit einer neuen Version von „The Sleeping Beauty“ überrumpelten. Was dann ertönte, war ein sehr langsamer Song, der allerdings gerade durch diese Langsamkeit und die sanften, melancholisch-depressiven Vocals viel intensiver wirkte als der Song der Clouds. Beeindruckend. Einzig etwas störend wirkte der nach dem Ausscheiden von Johnny nun vom neuen Basser vorgetragene Refrain, der nicht mehr kraftvolles Grunzen, sondern ziemlich lächerliches Fiepsen darstellt. Das sollte er also lieber bleiben lassen. „The Sleeping Beauty“ war dann auch der Übergang zu den neuen Songs, die, allesamt im Wechsel mit weiteren Songs der Wildhoney, mehr als perfekt vorgetragen wurden.
Die eher spartanische Lightshow (einige Phaser bzw. Scanner und Spots) und einige an die Bühnenwand projezierte Animationen im Stil eines Kaleidoskops paßten vollkommen zu den verträumten Songs und vergruben ihre Schönheit nicht unter zigtausend Effekten. Johan und die restlichen Bandmitglieder hatten sich mit fluoreszierender Farbe einige Hautpartien an/auf Kopf und Arm bemalt, die vor sich hin strahlten. Außerdem hat sich Johan gefärbte Kontaktlinsen im Stil von Marylin Manson eingesetzt. All das sorgte für eine geradzu hypnotische Atmosphäre, in der einen die Stimme von Johan schaudern und des öfteren den Gedanken aufblitzen ließ, daß er nicht von dieser Welt wäre. Wie auch beim intensiven Hören der CD vergißt man alles um sich herum, „lebt“ die Musik oder wird von ihr gelebt und driftet ab in seine (oder Johans?) Traumwelten. In einem Song stöhnte und heulte Johan minutenlang ins Mikrofon, so daß man von Panik berührt nach einigen Wölfen Ausschau hielt. Die gesamte Austrahlung dieses Auftritts war von solcher Intensität, daß sie schon fast eine erotisierende Wirkung hatte! Eine CD wie Wildhoney wirkt nur noch wie ein billiger Abklatsch dessen, was Tiamat zu leisten imstande sind.
Anders als bei dem Auftritt von The Gathering hatte man hier nicht das Gefühl, daß eine Band bzw. ihre Frontperson die Songs einfach nur runterspielt. Hier wurde Musik erschaffen. Rohe, unverfälschte Musik. Musik, die lebt und leben läßt, erleben läßt. Man spürte, daß diese Musik Johan wirklich etwas bedeutet, er in ihr lebt.
Auch überraschend: Johan ignorierte das Publikum nicht, sondern band es in seine Show mit ein, sei es beim Feuerschlucken, Spielen der Gitarre mit einer Bierflasche oder dem „normalen“ Kontakt mit den Fans. So ganz zurückgenommen, wie er immer dargestellt wird, scheint er gar nicht zu sein…
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Tiamat auf Tour
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