The Vision Bleak
The 69 Eyes

Das wunderbare bei einem THE 69 EYES Konzert: Man kann sich darauf verlassen, dass mehr gerockt wird, als auf CD. Da war auch der Gig in Berlin keine Ausnahme. Den Anfang machten die Finnen mit dem Titeltrack ihres neuen und neunten Albums „Devils“, welches in ihrer Heimat direkt an die Spitze der Charts gestürmt war. Von anderem neuen Material wie „Beneath the Blue“ oder „Christina Death“ über „Paris kills“ bis zu „The Chair“ und „Gothic Girl“ – die Band spielte vor allem Songs der letzten drei Alben. In Berlin durfte natürlich ein Lied ganz und gar nicht fehlen: „Feel Berlin“. Auch ohne den Klassiker „Wasting the Dawn“ von der gleichnamigen Platte geht es nicht – und das weiß auch die Band. Der älteste Song war der Track dieses Mal jedoch nicht. Denn mit der Originalversion von „Velvet Touch“ spielten die Herren ein Lied, dessen Geburtsstunde noch davor lag. Den Sound an diesem Abend als perfekt zu bezeichnen, wäre recht waghalsig; das Publikum war dennoch mit Beginn der ersten Töne zu „Devils“ in Feierlaune. Und besonders dann, wenn die Musiker es rocken ließen, kam am meisten rüber. Manchmal hat man gedacht: Na, was wollen sie denn nu? So ganz aus der Gothic-Ecke raus auf jeden Fall nicht, aber es richtig krachen lassen wohl auch nicht. Jedenfalls nicht alle. Der einzige, der wirklich Rock’n Roll auf der Bühne fabriziert und Stimmung macht, ist Drummer Jussi. Nichtsdestotrotz: Die Band hatte Spaß, das Publikum mindestens genauso viel – ein gelungenes Konzert, das gerne wiederholt werden kann. Nur das Ende sollte dann anders sein. Mit „Lost Boys“ und „Brendan Lee“ beendeten die Finnen ihr insgesamt 19 Songs umfassendes Set und kamen auch nicht noch einmal zurück auf die Bühne. Keine einzige Zugabe für die umsonst wartenden Fans. Das hätte man anders lösen können.