The Ugly World Tour 2011
Children Of Bodom, Ensiferum, Machinae Supremacy live in Stuttgart

ENSIFERUM

„From Afar“, der Titeltrack ihres letzten Langeisens, welches nun auch schon fast zwei Jahre auf dem Buckel hat, eröffnet das Set der finnischen Viking-Horde, die sich (von Keyboarderin Emmi Silvennoinen einmal abgesehen) gerne oben ohne und in Schottenröcken auf die Bühne stellt. ENSIFERUM werden gebührend empfangen, schon Minuten vor ihrem Erscheinen herbeigerufen. Wie manch andere Kapelle dieser Tage kombinieren Markus Toivonen und seine vierköpfige Mannschaft schnellen, melodischen, oft folkdurchsetzten Metal mit meist kriegerischen Texten, und dies erfreut sich besonders unter minderjährigen Metaljüngern offensichtlich großer Beliebtheit. Getreu dem Motto „Bier austrinken, Hirn ausschalten und ab ins Getümmel“ bricht denn auch vor der Bühne die Hölle los, die Security im Graben muss erste Crowdsurfer auffangen, und gelegentlich wird ein äußerst bleiches Mädel rausgetragen. Zumindest eine Weile macht das gutgelaunte Treiben auf der Bühne, besonders das emsige Gepose von Toivonen und vor allem Basser Sami Hinkka durchaus Spaß, aber irgendwann hat die Schreiberin dann genug von dem Liedgut das sich doch immer nur zu wiederholen scheint. Aber wen kümmert das schon, solange man dazu ordentlich durchdrehen kann, und dafür sind die Finnen sehr gut geeignet. Nur Petri Lindroos hinter dem Mikro wirkt, als hätte er länger nicht mehr geschlafen, aber seinen Job macht er dennoch ordentlich.

Das zweite Stück, „Token Of Time“, geht ganz weit zurück in der Bandgeschichte, es folgt ein gefeiertes „Into Battle“ und als die Band am Schluß von „Twilight Tavern“ immer schneller wird gibt es bei den Fans kein Halten mehr. Zur Moshpit muss Lindroos nicht zweimal aufrufen, und bei „Lai Lai Hei“ kriegt er auch problemlos fast jeden vor der Bühne zum Mitsingen. „Iron“ beendet ein schweißtreibendes 45minütiges Set ohne Überraschungen.