The Prodigy
"The Day Is My Enemy Tour 2015" - live in Hannover
Konzertbericht
Hannover, ein lauer Frühlingsabend im April – alles ruhig und friedlich. Alles? Nein, in der Swiss Live Hall soll heute DIE Abrissparty des noch jungen Jahres stattfinden – THE PRODIGY laden zur „The Day Is My Enemy“-Tour und lassen die Halle beben.
Ausverkauftes Haus – das habe ich schon eine Weile nicht gesehen in der Swiss live Hall. 5.000 Partywütige, die mit THE PRODIGY die Halle zerlegen wollen, bilden eine lange Schlange am Eingang. Ich mogele mich an der Seite vorbei, aber dennoch ist es zu spät für die Vorband. Aber wegen der scheint nicht wirklich irgendjemand gekommen zu sein.
Zum Umbau gibt’s Hardstyle und Dubstep auf die Ohren – viele tanzen sich schon mal warm.
Gegen 21 Uhr ertönen die erste Töne des Klassikers „Breathe“ und lässt den Boden erzittern – was ein Druck – was eine Intensität! Ich habe schon viele Konzerte gesehen, aber so von den Füßen gefegt hat es mich bisher nur extrem selten.
Keith Flint und Keith Palmer springen rastlos auf der Bühne hin und her – auch das andauernde Strobolicht, das tausende flackernde Lampen bescheren, stört heute nicht. Nach dem Klassiker „Omen“ lässt die Menge zu „Firestarter“ die Sau raus. Das neue Album wird zwar auch vorgestellt, allerdings scheinen die meisten hier zu sein, um die alten Hits ihrer Jugend zu erleben. „Voodoo People“ und „Invaders Must Die“ werden abgefeiert, als wäre morgen nicht Montag – die Halle brennt, schweiß tropft von der Decke, und wer kurz raus geht, um Luft zu schnappen, merkt, wie es kocht in dem Hexenkessel. Wer bei „Smack My Bitch Up“ noch sitzt, tut dies nur, weil er nicht anders kann, denn der Partyknaller bringt tatsächlich die letzten zum Ausrasten und prügelt mit wummernden Beats die letzte schlechte Laune des Tages aus dem Hirn. Eigentlich war heute ein Scheißtag – war es das? Nicht nach diesem Konzert. Als gegen 22:30 nach guten 90 Minuten der letzte Beat verklungen ist und das Licht in der Halle wieder angeht, blickt man in erschöpfte, glückliche Gesichter. Welch ein Gig – welch ein Abriss!
Galerie mit 16 Bildern: The ProdigyHeute brauche ich die 20 Minuten Fußweg wirklich, um wieder halbwegs klar zu kommen. Mit dem Wissen, noch nie ein geileres Konzert gesehen zu haben, schlafe ich zu Hause friedlich ein und bin mir sicher: einmal PRODIGY, immer PRODIGY.
Setlist
- Breathe
- Nasty
- Omen
- Wild Frontier
- Firestarter
- Roadblox
- Rok-Weiler
- Poison
- The Day Is My Enemy
- Beyond Te Deathray
- Voodoo People
- Get Your Fight On
- Run With The Wolves
- Wall Of Death
- Omen (Reprise)
- Invaders Must Die
- Smack My Bitch Up
- —
- Their Law
- Take Me to The Hospital
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Start war erst kurz vor halb 10, angesagt war um 8. Der Umbau war halb 8 schon lägst abgeschlossen. Das Konzert war sogar kürzer als die Wartezeit, schade. Sie fangen immer später an, das ist klar, es sind ja Künstler, aber irgendwann wird es respektlos ggü. den zahlenden Fans, vor allem ggü. denen, die von weit her anreisen und gleich danach zurück müssen. Ansonsten stimme ich zu, die Halle bebte bis zum Schluss 🙂