The Other
Hell Nights Tour 2008
Konzertbericht
Mit dieser ordentlichen Stimmung geht es nochmal ein ganzes Stück bergauf, schon bevor THE OTHER sich auch nur auf der Bühne blicken lassen. Es wird nochmal ein wenig voller davor, und als die vier Herren dann endlich auftauchen wird frenetisch gejubelt. Man präsentiert sich im wohlbekannten Gewand, Dr. Caligari mit Arztkittel und Mundschutz nimmt hinter der Schießbude Platz, und dann darf gerockt werden. Die 2002 gegründete Formation konnte sich mittlerweile in der nationalen und auch internationalen Horrorpunk-Szene einen Namen erspielen; vor ein paar Monaten erst erschien mit „The Place To Bleed“ ist drittes Scheibchen, welches prompt sehr gute Kritiken einfahren konnte. Was den Sound angeht, so bewegen sich THE OTHER in traditionellen Horrorpunk-Gefilden, schön schnell, melodisch und eingängig, eine recht gute Mischung aus Punk und Rock’n’Roll. Zum ersten Mal an diesem Abend gibt es auch so etwas wie Bühnendeko, hinter der Band prangen eine Art Kathedralenfenster aus Pappe und Kerzen gibt es auch. Musiker und Fans gleichermassen sind gepflegt am Ausrasten, einzelne klettern auf die Bühne zum Stagediven, und davor wird ein derart wüster Pogo getanzt, daß man entweder mitmachen oder auf Sicherheitsabstand gehen muß. Zum Schluß gibt die Band noch eine Zugabe, auch wenn gar nicht danach verlangt wurde – aber die Fans freut es natürlich trotzdem, und sie werden nicht müde, ihre Jungs abzufeiern. Ein starker Auftritt, auch wenn mich diese Band musikalisch nicht wirklich vom Hocker haut.
Vom Headliner bekomme ich dann dank öffentlicher Verkehrsmittel und mangelnder Mitfahrgelegenheit nur noch den Anfang des Sets mit. Ein Teil der Besucher ist schon wieder auf dem Heimweg, der Rest beschert BLITZKID einen Hammergig – zumindest zu Anfang ist das so, und wie ich die Band kenne, dürfte das auch kein Schweres gewesen sein, das Level zu halten. Der Sound tendiert, wie den ganzen Abend eigentlich, nur gegen mittelmäßig. „Genus Unknown“ bekomme ich noch mit, „Mary and the Storm“, und natürlich spielen sie auch „Nosferatu“, hier gleich mit einem Haufen Fans auf der Bühne. Schade, dem gruseligen Trio aus den Staaten hätte ich nur zu gerne noch etwas länger zugeschaut. Im Fazit ein feiner Abend, bei dem mich zwar nicht jede Band überzeugen konnte, dafür die Stimmung, die ein Häufchen Publikum zu machen imstande war, umso mehr.
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