The Mission
The Mission
Konzertbericht
Das Rider’s Cafe war mehr als nur eine optimale Location: Ein alter Rocker-Club im Industriegebiet, der nichts von seinem Charme verloren hatte. Gekommen waren fast ausschließlich Fans der ersten Stunde – der kleine Club war gut gefüllt, aber weit entfernt davon, überfüllt zu sein. Eine wahrlich heimelige und sehr angenehme Atmosphäre. Nur ein wenig mehr Stimmung in den hinteren Reihen fehlte. Als die Band die Bühne betrat gab es gleich die große Überraschung: An der Gitarre war nicht wie seit langem üblich Rob Holiday. Die Haare etwas länger, ein klein bisschen mehr auf den Rippen als Rob und ein irgendwie bekanntes Gesicht – Mark Gemini Twaite, von 1992 bis 2001 bereits dabei, stand mit seinem alten Bandkollegen Hussey wieder einmal auf der Bühne. Holiday ist zur Zeit mit The Prodigy unterwegs. Was die Musiker dann boten war ein Querschnitt der im Januar 2006 20jährigen Bandgeschichte – oder besser, der Geschichte Wayne Husseys, der als einziger vom ursprünglichen Line-Up noch dabei ist. Sie starteten mit „Beyond The Pale“, gefolgt von „Evangeline“ und „Even You May Shine“. Die aktuelle Single „Breathe Me In“ gliederte sich problemlos in die zahlreichen Klassiker ein, ohne dabei abzufallen. Sichtlich genoss Hussey anschließend den Zuschauerchor bei „Butterfly On A Wheel“ und grinste ins Publikum. Nach dem zwölften Song Wasteland war ersteinmal Schluss, bevor es mit einem live lange nicht gespielten Song weiterging: „Like A Hurricane“ klang an. Laut Hussey hatten sie den Song den gesamten Nachmittag geübt – für Bassist Richie Vernon und Drummer Steve Spring war dieses Lied eine Live-Premiere; und zwar eine gelungene. Nach „Severina“ und dem obligatorschen „Deliverance“ stimmten die Zuschauer wie bei jedem The Mission-Konzert erneut „Deliverance“ an. Der Chor lockte die Musiker zum finalen „Tower Of Strength“ heraus, bevor endgültig die Lichte angingen. Festzustellen ist am Ende wieder einmal, dass The Mission nichts von der Aura und dem unnachahmlichen Sound verloren haben, der sie in den 80ern zu einer festen Größe gemacht hatte. Ein wenig Nostalgie schwingt bei einem Konzert der Band um Hussey zwar immer mit, im hier und heute sind sie dennoch ohne Frage angekommen.
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