The Ghost Inside
Eastpack Antidote Tour
Konzertbericht
Ein geballter Core-Abend der Superlative steht denjenigen bevor, die sich dazu entschlossen haben, heute Abend einen Abstecher in die Oberhausener Turbinenhalle zu machen. Die Eastpack Antidote Tour erhält dort heute Einzug und wird mit A DAY TO REMEMBER, AUGUST BURNS RED, THE GHOST INSIDE, LIVING WITH LIONS und dem lokalen Support APRIL UPRISING die Gemäuer zum Beben bringen. Den Fans steht jedoch bei weitem nicht nur ein Abend mit niederschmetternden Breakdowns, Crowdsurfern und Moshpits bevor, sondern auch ein erstaunlich kreativer, schillernder Auftritt. Um 17:00 Uhr öffnen sich allmählich die Tore der Turbinenhalle. Nach und nach werden die Fans hineingeschleust. Dabei ist es wieder einmal sehr auffällig, wie jung die Anhänger der heutigen Kapellen sind. Der größte Teil scheint nicht viel älter als 18 zu sein. Kaufwütig sind sie dennoch, und so stürmt die größte Masse zunächst zum Merchandise Stand, um sich mit ein paar bunten Textilien einzudecken.
APRIL UPRISING
Die Jugend ist noch eifrig dabei, ihr Geld in Fanartikel zu investieren oder seine Grenzen in Sachen Alkohol und Promillegrad auszutesten, als APRIL UPRISING ihren Auftritt beginnen. Die Turbinenhalle ist noch recht leer und stellt ihre kalten Betonwände zur Schau, als APRIL UPRISING ihren Gig starten. Deutlich motiviert gehen die jungen Wuppertaler an’s Werk. Sonderlich gelungen ist die musikalische Darbietung jedoch nicht. Insgesamt klingen der Auftritt und die Musik der Band reichlich unrund und bei Weitem nicht ausgereift. Die Vocals kommen gerade zu Beginn ganz schön schief beim Hörer an, und dementsprechend gnadenlos reagieren die Corefans.
Insgesamt steckt allerdings schon Potential in der Band. Sie muss nur zur rechten Zeit den richtigen Hebel umlegen. Auch wenn 30 Minuten Spielzeit nicht sonderlich viel sind, reichen diese wohl aus, um auf Betriebstemperatur zu gelangen. Der Auftritt von APRIL UPRISING wird dann mit vortlaufender Spielzeit stimmiger, und die Zuschauer lassen sich zu etwas mehr Applaus hinreißen.
LIVING WITH LIONS
Musikalisch ein wenig ruhiger und vor allem um ein vielfaches gelassener starten LIVING WITH LIONS aus Vancouver ihren Gig. Unverzüglich steigert sich das Feedback der Fans, und sogar die ersten Crowdsurfer machen sich auf den Weg. Auch wenn die jungen Mädchen in der ersten Reihe noch immer wie Zinnsoldaten herumstehen, so lässt sich dennoch ein deutlicher Stimmungsaufschwung feststellen. Die Damen in der ersten Reihe warten sicherlich eh nur auf den Headliner A DAY TO REMEMBER. Dafür entlocken LIVING WITH LIONS den Menschen in den hinteren Reihen den einen oder anderen Jubelschrei.
Die Turbinenhalle hat heute erstaunlich gutes Licht in ihr sonst so tristes Gemäuer gezaubert, wodurch der Auftritt gleich vollkommen anders wirkt. Auch der Sound lässt nicht viel zu wünschen übrig, und so kommt der ein oder andere Song gehörig durch die Boxen geballert und Sänger Stu fordert gleich mal zum Aufwärmenden zum Circle Pit auf.
Galerie mit 33 Bildern: Living With Lions - Eastpack Antidote Tour - Oberhausen
LIVING WITH LIONS fallen heute am ehesten aus dem Raster. Mit punkigen Klängen fällt man zwischen all dem Core-Geschrabbel doch ganz schön auf. Aber ein bisschen Abwechslung ist ja immer herzlich willkommen. Wer will schon fünf Bands an einem Stück hören, von denen eine wie die andere klingt.
THE GHOST INSIDE
Obwohl der Großteil der Anwesenden schon ziemlich zufrieden mit dem Sound gewesen sein sollte, wird das Ganze nun noch um ein paar Tiefen gesteigert. Der Bass ist bereits während des Soundchecks so enorm, dass sich so mancher doch breit grinsend die Ohrenstöpsel aus den Hosentaschen wühlt.
Galerie mit 36 Bildern: The Ghost Inside - Eastpack Antidote Tour - Oberhausen
Als THE GHOST INSIDE dann die Bühne betreten, ist plötzlich ein Wirbelsturm losgebrochen. Die Band rennt auf der Bühne wie wild geworden auf und ab, während Sänger Vigil sich den gesamten Hass von der Seele zu brüllen scheint. THE GHOST INSIDE ziehen wie in einem Strudel die Fans mit sich, während sich in der Mitte der Coreler zum ersten Mal am heutigen Abend ein deftiger Mosh Pit beginnt auszudehnen. Zunehmend mehr Crowdsurfer bahnen sich auf den Händen der anderen Konzertbesucher ihren Weg Richtung Bühne. THE GHOST INSIDE setzen heute Abend gänzlich neue Maßstäbe und beeindrucken mit fetter Action, erstklassigem Sound und Vigil mit einer tollen Stimme.
Setlist:
- Unspoken
- Greater Distance
- Overlooked
- Chrono
- Destined
- Faith Or Forgiveness
- Between The Lines
AUGUST BURNS RED
Während sich die ersten jungen Fans schon ins Delirium gesoffen haben, von der Eastpack Antidote Tour nichts mehr mitbekommen und eifrig durch die Gegend kotzen, dürfen diejenigen, die noch mehr oder weniger bei Sinnen sind, gespannt sein, ob AUGUST BURNS RED den Auftritt von THE GHOST INSIDE noch toppen können.
Galerie mit 47 Bildern: August Burns Red - Eastpack Antidote Tour - Oberhausen
Es stellt sich jedoch heraus, dass die Band gar nicht erst auf die Bühne kommen muss, um diese Frage zu beantworten. Das Techno-Intro „Everybody’s Free“ ertönt, und ein ohrenbetäubender Krach aus Jubel, Gekreische und Pfiffen dringt durch die Turbinenhalle. Die Band positioniert sich, und Jake Luhrs steht mit einer enormen Präsenz und entschlossenen Blick auf der Monitorbox. Noch bevor „Composure“ beginnt, macht er mit finster entschlossener Miene eine deutliche Ansage: „We Need Some Crowdsurfing“ ist dabei erst der Anfang einer spektakulären Show mit viel Arbeit für die Securitys im Sicherheitsgraben.
Wer jetzt noch stillsteht, dem ist wohl nicht mehr zu helfen, oder hat sich zwischen den ganzen Corelern auf das falsche Konzert verirrt. Bei all den mitreißenden Breakdowns und dem immer wiederkehrenden, mitreißenden Gitarrenriffing, muss der Oberkörper einfach im Takt mitgehen. Wenn man davon ausgegangen ist, dass bei THE GHOST INSIDE die Zerstörung auf der Bühne stand, hatte man keine Vorstellung davon, wie es bei den charismatischen Jungs von AUGUST BURNS RED sein würde.
Jedes der Bandmitglieder stellt sich dabei gerne zur Show und präsentiert sein Können. Allen voran ist jedoch Jake eine wahrlich imposante Erscheinung. Die strenge, entschlossene Miene von ihm paart sich mit einer enormen Präsenz, so dass er unweigerlich zum Blickfang wird. Immer wieder schleudert er gekonnt sein Mikro, ohne dabei nur einmal die Kontrolle darüber zu verlieren.
AUGUST BURNS RED sind schlicht und ergreifend eine enorm starke Liveband, die obendrein erstklassige Musik mitbringt. Der große Jubel und die Aufforderung durch AUGUST BURNS RED-Rufe nach einer Zugabe sind der gebührende Lohn für einen Gig, der so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird.
Setlist:
- Intro
- Composure
- Empire
- White Washed
- Internal Cannon
- Marianas Trench
- Meddler
- Cutting The Ties
- Poor Millionaire
- Back Burner
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