The Gaslight Anthem
30 Years of Underground Rock 'N Roll
Konzertbericht
Statt ihrer erscheinen vier hübsche junge Mädls auf der Bühne – ohne Petticoats, was aber bei der Rocklänge der Bassistin auch gar nicht von Nöten ist. THE BLACK SHEEP nennen sich die Kölnerinnen, doch schwarze Schafe sind sie mitnichten. Anstelle von sozialen Abweichlerinnen erscheinen ganz normale Mädchen, die in ihre neue Rolle als angesagte Newcomerband noch nicht so ganz hineingewachsen zu sein scheinen. Sechs Lieder lang kann das Publikum, das ihnen sehr gewogen ist, sich davon überzeugen, dass das wohl nur noch eine Sache der Zeit ist.
Unsicher und verloren wirken sie zu Beginn dort auf der großen Bühne und auch ihre Bewegungen sind bisweilen ungelenk, erinnern an einstudierte Figuren, denen die Überzeugung und das Leben fehlen – fühlen sich inszeniert an ohne die Inszenierung mit Wirklichkeit auszufüllen. Dass ihre Musik wirklich ist, das zumindest lässt sich nicht leugnen. Mit guten Ansätzen kommen die Songs leichtfüßig daher, wissen Spannung aufzubauen, können diese jedoch nicht durchgehend halten. Zu oft fällt der Klangfaden in stumme Löcher, weichen sie auf Wiederholungen und Refrains aus. Radiorock, ein wenig härter vielleicht als die dort gespielten Songs, doch die Thematik ihrer Lieder, die Struktur von Text und Musik, sind durchaus damit zu vergleichen. Das Publikum überfordern sie – wie auch die anderen Bands an diesem Abend – jedenfalls nicht und THE BLACK SHEEP wissen als erste Vorband von SOCIAL DISTORTION zu überzeugen, wofür man ihnen schon gratulieren muss.
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