The Devil Wears Prada
The Devil Wears Prada
Konzertbericht
THE DEVIL WEARS PRADA sind in den USA dieses Jahr zu den Posterboys der Metalcore-Szene aufgestiegen. Nun ist die Band bereit für ihre erste Europatour (abgesehen vom UK, da war man natürlich schon), und das auch direkt als Headliner. Vielleicht etwas zu viel?
Die Kölner Essigfabrik ist bereits gut gefüllt, als ich ankomme. Nach dem langweiligen Local Support stehen die deutschen PARACHUTES als erstes auf der Bühne. Die Band klingt ein bisschen wie THE BLACKOUT, nur mit wesentlich mehr Gekreische und etwas GALLOWS mit in ihrem Sound. Ziemlich rotziger Screamo, der eine verdammt große Rock-Schlagseite hat. Allerdings begeistert dies noch nicht die große Mehrheit der Halle, und so bleibt es bei Anstandsapplaus. Wirklich überzeugend war die Band wirklich nicht. Da fehlt irgendwie etwas Feuer im Hintern.
Wesentlich mehr geht da schon bei den Briten von YOUR DEMISE. Musikalisch neben den großartigen GALLOWS wohl das Asozialste, was das UK zu bieten hat – im Moment. Doch mit dem neuen Sänger kommt das alles nicht mehr so derb, asozial und arrogant rüber wie noch im April auf der DEEZ NUTS Tour. Den anwesenden Kids scheint es aber dennoch zu gefallen, und so spielt die Band mit viel Spaß in den Backen ihr halbstündiges Set, was zum Großteil auf dem Debütalbum „Ignorance Never Dies“ beruht. Aber auch ein paar Songs der EP, wie der Titelsong und Publikumsliebling „The Blood Stays On The Blade“ kommen zum Einsatz. Mit dem total asozialen (das Wort passt einfach zum Sound der Band) Breakdownfeuerwerk „Burnt Tongues“ ist dann aber auch Schluss und man räumt die Bühne für den Headliner des Abends.
Die Christen THE DEVIL WEARS PRADA legen nach einem schnieken Intro sofort hemmungslos los und geben Vollgas. Man merkt, dass die band mehr als nur ein bisschen Spaß hat hier zu spielen. Die komplette Band ist ständig in Bewegung, was einen ziemlich guten Eindruck macht. Nur die Scene-Kids sind noch etwas verhalten, tauen aber blitzschnell auf, als man sagt, dass Köln wohl das schüchternste Publikum überhaupt sei. Der Gesang ist genauso gut wie auf Platte, egal ob Gebrüll oder die klar gesungenen Passagen. Das ist fast schon perfekt! Die Setlist lässt auch absolut keine Wünsche offen und setzt das Hauptaugenmerk auf die letzten beiden Alben „Plaques“ und das aktuelle Meisterwerk und den Chartstürmer „With Roots Above And Branches Below“. Bei Hits wie „Assistent To Regional Manager“, „Don’t Dink and Drance“, „Texas Is South“, „Dez Moins“ oder „You Can’t Spell ’Crap’ Without The C“ kommen mehr als gut beim Publikum an, welches konstant die dünnen Ärmchen in die Luft hält und lauthals mitsingt. Beängstigend ist allerdings der große Applaus bei der Jesus-Predigt. Frage ist hier, ob die Kids applaudieren, weil sie jetzt auch gläubig sind, aus Anstand oder weil sie den Text einfach nicht verstanden haben. Aber dies ist der einzige kleine „Kritikpunkt“ einer absolut großartigen Show der sechs Christen. Top und definitiv eins der besten Konzerte des Jahres!
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