Konzertbericht
Ohne großartige Ankündigung wurden die Lichter gedimmt, die Musik eingestellt und die ersten Klänge von „Charles Taze Russell“ erklangen. Ich war verblüfft, wie es die Technik dieses überschaubaren Veranstaltungsortes vermochte, so einen kraftvollen und lauten Sound zu produzieren, ohne jedoch für nervige Nebengeräusche oder unangenehmes Kratzen zu sorgen. Von Null auf Hundert sammelten sich alle Gäste so nah wie möglich an die Bühne, was es den Fotografen erschwerte, eine gute Position zu finden. Die Bühne wurde neben Bannern mit dem Markenzeichen, ein Löwe, mit einem Altar drapiert, von wo aus Sänger Thomas seine Psalme verlies.
Ebenso plötzlich wie sich die Gäste zusammengefunden hatten, rissen die Schweden jeden mit und brachte diejenigen zum Mitsingen, die bereits davor mit GRIFTEGÅRD vertraut waren. Es lag an Thomas, nur mit seiner Stimme die persönlichen Texte aus der Feder Ola Blomkvists zu intonieren. Man mag ihm gar nicht zutrauen, dass er mit einer Stimme gesegnet ist, die über mannigfaltige Stimmfarben verfügt und jedem Song eine ganz eigene Note verleiht. Von dem Gitarristen und Textschreiber Ola selbst jedoch konnte man dank typisch skandinavischer Attitüde keine Gefühlsregung vom Gesicht ablesen. Bewegung blieb lediglich bei Bassist Dennis Olsson und Gitarrist Per Broddesson zu erkennen. Jedoch gelang es der Band ein passioniertes Ganzes darzustellen und die Musik legte sich nicht nur über die Bühne, sondern auch um das gesamte Publikum. Aber es ging auch weniger um die Repräsentation der Band selbst, als viel mehr um die Musik als solches, die man am Besten mit geschlossenen Augen erleben sollte, um die Bilder, die durch die Texte entstehen, im Kopf entstehen lassen zu können.
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