Konzertbericht
Nachdem ich in den letzten Jahren so viele Konzerte, egal ob kleine oder große Hallen, besucht habe, stelle ich mehr und mehr fest, dass neben den Bands auch das Drumherum eines Konzerts immer wichtiger für einen eventuellen Besuch wird. Sei es das damit verbundene Reisen an fernere, mir unbekannte Ort außerhalb Deutschlands oder einfach ein exotisches Ambiente, Line Up, was auch immer, es muss etwas Besonderes sein. Und was ist besonders, wenn nicht der zweite Gig von THE DEVIL’S BLOOD, in ihrer Heimatstadt, am holländischen Queensday?
Wer einmal die Musik der Holländer gehört hat und für okkulte Klänge der 70er Jahre offen ist, der wird mir nicht widersprechen, wenn ich behaupte, dass es die Herren und die Dame wert sind, auch einen weiteren Weg in Kauf zu nehmen, um sie einmal live zu sehen. Klaro, es sind auch Konzerte für Deutschland geplant, aber wer möchte schon warten, wenn sich die Gelegenheit JETZT und noch dazu für lau präsentiert? Richtig! Also machten ein Kumpel und ich uns auf nach Eindhoven, um dem angekündigten Ritual beizuwohnen.
Nach bequemer Fahrt erreichten wir die Stadt im Osten der Niederlande am späten Nachmittag und waren erstmal ein wenig ob der feiernden Massen verwundert, die es sich an allen Ecken gut gehen ließen und der Königin gedachten. Also schnell ein kaltes Bier geholt und sich den Weg zum, so dachten wir zumindest, Klub gebahnt. Nach einiger Zeit war dieser dann auch gefunden, der Klub stellte sich allerdings als mittelgroße Bühne auf einem Hinterhof mitten in der Stadt heraus. Fantastisch, also auch noch Open Air. Dort angekommen war bereits eine Band am Spielen, doch wir beschlossen erstmal die Atmosphäre und das Bier in uns aufzusaugen. Das kleine und schmale Gelände war dabei bis zum Bersten gefüllt, überall spielten kleine Kinder mit ihren Eltern, es roch nach Gras und die ganze Stimmung war sehr entspannt und hippiesk. Da wir an sich nur wegen THE DEVIL’S BLOOD die Reise gen Westen angetreten waren, kümmerten wir uns so gut wie gar nicht um die anderen Bands, was sich später als großer Fehler herausstellte. Denn als wir uns so gegen kurz vor zehn Uhr das erste Mal vor die Bühne bewegten, vernahmen unsere Ohren wunderbar druckvollen Rock einer uns leider unbekannten Band. Da man nirgendwo eine Running Order finden konnte, kann ich leider nicht sagen, wie sie hießen, doch ihre Musik, irgendwo im Schnitt zwischen den ROLLING STONES und einigen BEATLES Anleihen wusste wirklich zu überzeugen und so wurden wir sogar Teil eines kleinen Moshpits, wunderbar! Da wir gerade bei überzeugen sind: ich habe so gut wie nie so einen druckvollen und dennoch klaren Sound erlebt. Befand man sich direkt vor der Bühne, konnte man jeden einzelnen Schlag auf die Bass Drum und jede Note des Basses direkt im Magen spüren, da wirkt die Musik gleich noch eine Spur anders.
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