The BossHoss
Shake & Shout Tour
Konzertbericht
Kaum haben THE BOSSHOSS die Bühne verlassen schon setzen Zugabe-Rufe und rhythmisches Stampfen ein. Richtig gelesen, Stampfen nicht Klatschen! Nun zeigt sich nämlich ein interessanter Aspekt des mit Parkett ausgelegten Großen Saals der Fürther Stadthalle. Boten die breiten Stufen im hinteren Bereich schon während des ganzen Konzertes bessere Sicht auf die Bühne, erweisen sie sich nun als genialer Klangkörper. Zumindest im Saal klingt das sehr imposant und da ohnehin noch einige Songs ausstehen, lassen sich die Musiker nicht lange bitten. Mit dem Titelsong der letzten CD „Stallion Battalion“ und dem MINISTRY-Cover „Jesus Built My Hotrod“ treiben sie das Publikum noch einmal ordentlich an und bei „Hey Ya!“ werden auch die Stimmbänder ein letztes Mal strapaziert. Aber auch damit gibt sich das Publikum nicht zufrieden, zumal das eindeutige Zeichen für ein Konzertende noch nicht gesetzt wurde. So beginnen wieder Stampfen und Singen bis ein einsamer Cowboy die Bühne betritt…
Ach wäre es schön, wenn sich hier ein Kreislauf schließen und „Anarchy In The UK“ wieder beginnen würde, aber nach ca. zwei Stunden muss man den Musikern nun langsam aber sicher den wohlverdienten Feierabend zugestehen und es bleibt diesmal ruhig. Mit „Mary Marry Me“ ist ganz großes Gefühlskino angesagt, denn einmal mehr stellt sich Hoss Power der großen Herausforderung, der Liebe seines Lebens den Antrag der alles verändert zu stellen. Entsprechend dem besonderen Anlass ist das Licht gedämpft, der Liebeskummer geplagte sitzt in einem Lichtkegel und macht seinen Antrag auf so herzerweichende Weise, dass Mary doch eigentlich sofort zum Telefon greifen müsste. Aber kein peinliches Handyklingeln zerstört die Stimmung, stattdessen kommt Russ T. Rocket kurz vor den Vorhang, stärkt Hoss den Rücken und überlässt ihn dann wieder seinem Kummer.
So kann man sein Publikum aber wirklich nicht entlassen, da stürzen sich ja all die Liebeskranken auf dem Heimweg von Brücken, Häusern und vor Züge! Also „A Little Less Conversation“ und ein bisschen mehr Elan bitte. Diesen gibt es in Form von Soli, mit denen alle ihr Können noch einmal unterstreichen bevor es mit einer Verneigung endgültig auf Wiedersehen heißt.
Und da ist es, das Zeichen.
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