The BossHoss
Liberty Of Action-Tour 2012 - Oberhausen
Konzertbericht
THE BOSSHOSS
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Das war wohl äußerst erfolgreich. Die Halle ist verdammt voll geworden und großer Jubel macht sich in der Halle breit, als man die ersten Menschen auf der Bühne sieht. Einer von Ihnen ist Sascha „Hoss Power“ Vollmer, der sich zu Beginn an den Anfang des Steges stellt und beginnt, Gitarre zu spielen. Unter diesen Klängen macht sich der Rest der Band auf der großen Bühne breit, bevor der Wilde Westen endgültig in Oberhausen losfetzt. Die Bühne ist beeindruckend aufgebaut. Viele Lichter leuchten das gesamte Geschehen hervorragend aus und es wurden Podeste in unterschiedlichen Höhen aufgebaut. Hinter dem Drumset haben sich ein paar Mexikaner aufgestellt. Mit Blasinstrumenten und Sombreros tragen sie einen guten Teil zu der tollen Stimmung bei.
Der Catwalk wird recht bald auch von Alec “Boss” Völkel in Anspruch genommen. Dort entpuppt sich der charismatische Cowboy sehr rasch als Rampensau und setzt sich gekonnt in Szene. Anders als man es von THE BOSSHOSS aus der Castingshow gewohnt ist, reden die beiden auf ihren Konzerten ausschließlich englisch. Das ist Tradition und es ist super so. Ein sympathisches BossHoss-Image, dass sie sicher niemals ablegen werden, genauso wenig wie alte, traditionelle Songs wie „Rodeo Radio“.
Trotz all dem Schauspiel, das zu THE BOSSHOSS dazugehört, wie der Cowboyhut und die Stiefel, wirken die Jungs absolut sympathisch. Mit ihrer coolen, selbstsicheren Art, mit der sie sich Mal für Mal in Szene setzen, ist es eine wahre Freude, sie beim Muszieren zu beobachten. Diese Freude macht sich auch rasch bei den Fans breit, die ebenfalls zu Hauf mit Hüten, Stiefeln und anderen Wild West-Utensilien ausgestattet sind. Dem Auge wird ebenso wenig eine Pause gegönnt wie den Ohren. Vor einer Lichterkulisse, deren Anordnung teilweise an eine Großstadt erinnert, kommen zahlreiche Instrumente zum Einsatz, deren Namen sicherlich nur den Wenigsten geläufig sind.
Neben all den rasenden Songs, die zum fröhlichen Hüpfen und Tanzen verleihen, verkündet Boss einen ruhigen Moment des Genießens. „We have a cuple of love songs for you.“ Die Barhocker werden hervorgeholt und die gesamte Band gibt sich an das Ende des Catwalks, um von dort aus ein paar ruhigere Stücke zu spielen. Ein bisschen was fürs Herz darf schließlich auch nicht fehlen. Den Anfang macht „Circle Of Trust“ gefolgt von „I Say A Little Prayer“. Während dieses wundervollen Liedes werden unerwartet zwei Fans aus dem Publikum geholt. Wie sich bald herausstellt, handelt es sich um ein Pärchen, dass nun auf der Bühne platziert wird und den Auftrag bekommt, sich zu küssen. Obendrein werden Boss und Hoss nicht müde, dafür zu sorgen, dass die beiden nicht mit dem Küssen aufhören, bevor das Lied nicht auch beendet ist. Eine spaßige und vor allem mutige Angelegenheit.
Nach der ruhigeren Akustikeinheit wird es rasch wird etwas wilder. Das Tanzbein kann wieder geschwungen werden, sofern man nicht derartig von den fremdartigen Klängen irritiert ist, die Boss erzeugt. Verursacher der eigenartigen und unbekannten Klänge ist ein sogenanntes Theremin, ein elektronisches Instrument, dass irgendwie berührungslos gespielt wird (weitere Erklärungen würden den Rahmen sprengen). Das Theremin ist nicht nur in der Lage, seltene Geräusche zu produzieren, sondern veranlasst Boss auch zu einer witzigen Performance über die gesamte Länge des Stegs. Ein Showmaster mit geballter Coolness und Charisma.
Als es dem Ende entgegengeht, wird es Zeit für ein paar alte Songs. Zwar werden diese nicht in voller Länge präsentiert, aber immerhin sorgt eine Medley mit den Liedern vom ersten THE BOSSHOSS Album für brodelnde und jubelnde Stimmung, die sich für den gesamten Rest des Konzerts hält.
Der Tourauftakt von der großen „Liberty Of Action“ Tour war ein durchgehendes Erfolgserlebnis. Der Sound war zwar manchmal ein wenig laut, aber überwiegend wirklich gut. Die Band, nicht nur um die beiden Gesichter Boss und Hoss, war super aufgelegt und hat eine erstklassige Show geliefert und die Stimmung im permanent mitsingenden Publikum war großartig. Zwar hätten sich die alten Fans sicherlich mehr ältere Songs gewünscht, aber man kann es ja grundsätzlich nicht jedem recht machen. Kurzum: Ein rundum gelungenes Konzert, das mächtig Freude bereitet hat.
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