The BossHoss
Liberty Of Action-Tour 2012 - Oberhausen

Juroren bei der Castingshow „The Voice Of Germany”, Gold und Platin für die Single “Don’t Gimme That” und sogar für den Echo nominiert. Für THE BOSSHOSS hält das Leben derzeit einige grandiose Leckerbissen bereit, die ihre Erfolgswelle nicht abebben lässt. Nun begeben sich die Großstadtcowboys auf Tour und machen als erstes im Ruhrgebiet Halt. Dort ist der Andrang bereits weit im Vorfeld derartig groß, dass die Veranstaltung von der Turbinenhalle in die nahegelegene und vor allem wesentlich größere König Pilsener Arena verlegt wird.

TRIGGERFINGER

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Nachdem sich der Stau rund um die Arena in Oberhausen gelichtet hat und der Einlass relativ schnell vonstatten geht, bietet sich den Besuchern in der König Pilsener Arena eine gewaltige Kulisse mit einem großen Innenraum und zwei Emporen. Der Sprung von der Turbinenhalle zur Arena ist schon enorm. Ob THE BOSSHOSS es schaffen, ausreichend Publikum zu begeistern, sodass es sich ordentlich füllt, ist zu diesem Zeitpunkt noch fraglich.

Für TRIGGERFINGER fällt der Startschuss als erstes. Die drei Herren aus Antwerpen begeben sich auf die Bühne, als die Halle bereits recht gut gefüllt ist. Die ersten Töne von Ruben Block,Mario Goossen und Monsieur Paul werden noch etwas argwöhnisch belauscht. „I’m Coming For You“ dient in erster Linie dem Warmwerden zwischen Band und Publikum. Als dieses das Talent zu erkennen scheint, das hinter der Rock Band mit der Priese Blues steckt, werden immer mehr Menschen im Publikum hellhörig. Dabei gibt es nicht nur etwas feines auf die Ohren. Im feinen Zwirn stehen die drei Herren auf der Bühne und geben allesamt eine bemerkenswerte Show ab. Schnell ist zu erkennen, dass jeder der drei ein Meister an seinem Instrument ist.

Als erstes sticht Drummer Mario Gossens hervor. Dadurch, dass die Bühne für THE BOSSHOSS schon hergerichtet ist, steht er mit seinem Drumset ziemlich weit vorne. Man hat einen gute Blick auf ihn und die Scheinwerfer geben sogar dem Schlagzeuger mal gutes Licht. Mit voller Energie und Leidenschaft performt er an seinem Instrument, wirbelt umher, steht immer wieder auf und sein Gesicht ist unentwegt ein abwechslungsreiches Mimik-Kino.

Ebenso beeindruckend präsentiert sich Gitarrist und Sänger Ruben Block. Die Stimme weißt zwar nicht den größten Wiedererkennungsfaktor auf, ist aber sehr angenehm und gleicht sich harmonisch an die Musik der Band an, die stets rockig ist, aber niemals den kleinen Touch Blues verliert, der sie so besonders und abwechslungsreich macht. Gekonnt und mit enormer Fingerfertigkeit greift er in die Seiten und nutzt rasch den Steg, der weit hinaus in das Publikum ragt. Dort gibt er ein exzessives Spiel an seiner roten, abgenutzten Gitarre zum  Besten und entlockt damit dem Publikum zunehmend mehr Jubel.

„My Baby’s Got A Gun“ ist ein äußerst beeindruckendes Lied. Der Song von dem Album „All These Dancin‘ Around“ ist derartig abwechslungsreich, dass es die Aufmerksamkeit des Zuhörers unaufhörlich bei sich behalten kann. Insgesamt ist es etwas langsamer als die anderen Lieder, variiert aber durchweg mit unterschiedlichen Tempi und bleibt abwechslungsreich.
Im Set platzieren TRIGGERFINGER ein Drumsolo. Ein solches sorgt in Regel eher für wenig Begeisterung. Aber Mario Gossens legt dermaßen vor, dass das Solo rasch seinen Höhepunkt erreicht hat. Man beginnt zu staunen und bevor man die Möglichkeit hat, sich zu langweilen, ist er auch schon fertig. So gefällt das.

„This is our last song. It’s called “It Is” and it’s our last song.” TRIGGERFINGER verabschieden sich stilvoll und dennoch nicht langweilig. Ihr Auftritt wird sich sicherlich in so mancher Erinnerung verhakt haben. Aber vor allem haben sie es geschafft, die Fans von THE BOSSHOSS für den bevorstehenden Auftritt passend anzuheizen.

Setlist:

• I’m Coming For You
• On My Knees
• Short Term Memory Love
• My Baby’s Got A Gun
• All This Dancin’ Around
• Drum Solo + First Taste
• Is It