The BossHoss
Do Or Die Tour

Beim folgenden „Hey Joe“ wird die obligatorische Bandvorstellung eingebaut, bei der Taktmann Sir Frank Doe hinter seinem Drumset vorkommt und seinen ganz persönlichen Applaus am Ende des Laufstegs annimmt. Auch bei der nach „Jelly Bean“ folgenden Akustiksession, die ganz im Zeichen der Liebe steht, nimmt Frank für „I Say A Little Prayer“ vor Boss und Hoss Platz. Dieser Klassiker der BOSSHOSSschen-Coversongs und das neue „Close“ bieten den Singles im Zelt Zeit zum Verschnaufen oder Cowboys Anschmachten und den Paaren die Gelegenheit, das zu tun was Paare bei Liebesliedern eben so machen. Damit das Konzert nicht als FSK 18 klassifiziert werden muss, heißt es nach diesen beiden Songs, „no more love songs, it’s time for Rock ‚N Roll“! Mit „Boon And Bain“ geht es wieder in rockigere Gefilde und der nächste Temperaturanstieg lässt nicht lange auf sich warten: Als sich Boss Burns bei „Shake And Shout“ seines Shirts entledigt und selbiges in die Menge wirft, ist das Gekreische wieder groß.

Während sich das Weibsvolk vor der Bühne an den Rand der Hysterie schreit, werden am Rand des Zeltes ein paar betrunkene Männer heraus komplimentiert. Wirklich berechtigt erscheint mir das Verhalten der Securities nicht, denn die drei haben die Umstehenden mit ihrem zahmen Pogen nicht belästigt und auch die versehentlich angezündeten Zigaretten brav ausgemacht sobald sie ermahnt wurden. Ansonsten steht dem ausgelassenen Feiern jedoch nichts im Wege und bei „Ca Plane Pour Moi“ landet sogar ein einsamer Crowdsurfer in den Armen der Securities. Nicht bei den Securities aber zu Boss‘ Füssen landet während „Last Day“ ein knallroter Cowboyhut, der schon während des gesamten Konzertes in den ersten Reihen auszumachen war. Mr. Burns straft diesen Stilbruch mit Nichtbeachtung und als die sieben Cowboys am Ende des mit einem genialen Solo von Russ aufgepeppten Songs die Bühne verlassen, bleibt der Hut einsam zurück.