The Black Path Tour 2011
Krakow, Kampfar, Vreid, Secrets Of The Moon

VREID

Abermals findet in der Umbaupause ein Publikumswechsel vor der Bühne statt, VREID stehen in den Startlöchern. Die WINDIR-Nachfolge-Formation, die inzwischen ja wieder vollständig aus Mitgliedern der 2004 durch Valfars Ableben zu einem jähen Ende gekommenen legendären Black/Viking Metal-Kapelle besteht, hat mit „V“ ein neues und hochgelobtes Machwerk am Start. Hváll hat seit ich ihn zuletzt gesehen hab, das muss auf dem Ragnarök anno 2010 gewesen sein, seine Matte eingebüßt hat. Aber sonst scheint alles beim neuen Alten zu sein im Hause VREID, und auch wenn man sie schon ganz anders gesehen hat, so liefern sie an diesem Abend einen sehr bodenständigen Gig ohne große Gesten ab, fast schon bescheiden, wenn man an die Truppe davor denkt. Gar nicht bescheiden ist allerdings das handwerkkliche Können, das die vier Musiker hier an den Tag legen, da gibt es trotz nicht optimalen Soundverhältnissen nur Staunen.

Der erste Song ist ein neuer, „Arche“, und ihm folgt nahezu das gesamte Album „V“, darunter „Fire on the Mountain“, „The Sound of the River“ und „Blood Eagle“, zu dem der ansonsten eher wortkarge Sture eine unappetitliche Geschichte über eine gewisse Bestrafungsmethode zum Besten gibt. Ganz altes Material gibt es erfreulicherweise mit „Wrath Of Mine“ und „Raped By Light“ ebenfalls, dazu „Speak Goddamit“ vom letzten Output. VREID kommen auf der Bühne ohne Gepose aus, das Licht ist spärlich, die Konzentration liegt allein auf den Songs, und die transportieren den Zorn im Bandnamen auch hervorragend. Das funktioniert zumindest mit einem Teil der Anwesenden bestens, vor der Bühne gehen die Fans begeistert mit, während die hinteren Reihen sich immer noch im unbeteiligten Dastehen üben. Es gibt nach etwa einer Stunde Spielzeit zwar keine Zugabe, aber die Norweger können sich rühmen einen amtlichen Gig abgeliefert zu haben.