The 69 Eyes
The 69 Eyes

Konzertbericht

Billing: The 69 Eyes
Konzert vom 2002-10-11 | Schlachthof, Hamburg

Und dann kamen sie: The 69 Eyes. Ein runder Sound und eine gut aufgelegte Band sorgte von Beginn an für gute Stimmung. Die Atmosphäre stimmte einfach. Das lag sicherlich nicht zuletzt an der wirklich netten Location: Der Schlachthof ist einfach gemütlich und die Bühne doch ziemlich klein. Die Finnen spielten Songs der letzten beiden Alben, wobei die neueren Stücke erfreulicherweise rockiger rüberkamen als auf der Platte. Eines durfte natürlich auch nicht fehlen: „Wasting the dawn“ des gleichnamigen Albums. Immer noch einer der besten Songs, der einfach zu einem Eyes-Konzert gehört. Ein Fitness-Programm der Sonderklasse leistete wieder einmal Drummer Jussi, der das Schlagzeug mit gewohnter Hingabe bearbeitete und auch die beiden Gitarristen Bazie und Timo-Timo sowie Bassist Archzie waren gut in Form. Souverän auch Frontmann Jyrki, dessen extrem tiefe Stimme gut zur Geltung kam. Übertriebene Posen oder Rockstargetue Fehlanzeige. Schüchtern? Nein, das passt nun auch gar nicht. Wer bei früheren Konzerten noch eine gewisse „Beweglichkeit“ bei ihm vermisste, kann sich heute nicht mehr beschweren – außer, er steht auf übertriebenes Posing. Mit schwarzer Lederhose, leicht aufgeknöpftem Hemd und dunkler Sonnenbrille, die er nachher aber abnahm, machte er auf der Bühne einfach sein Ding ohne überschwengliche Gesten – leicht lasziv und irgendwie sexy. Ohne Zugabe ging es natürlich nicht. „The 69 Eyes“ ließen sich nicht lange bitten und was dann folgte, war zweifelsohne einer der Höhepunkte des Abends: „Stigmata“ – noch nie hatten die Jungs den Song live gespielt – und ich hoffe, sie werden es ab jetzt öfter machen. Jussi hätte man nach dem Song wohl auch auf einer Liege von der Bühne tragen können – jedenfalls sah es doch sehr kräfteraubend aus, was der gute Mann hinter dem Schlagzeug fabrizierte. Man hätte es ihm nicht übel nehmen können, wenn er unter eine kalte Dusche gesprungen und sich ein oder auch literweise Bier gegönnt hätte. Zwei weitere Zugaben musste er noch überstehen, ehe er mit den anderen die Bühne verließ. Nach dem Konzert war der Abend aber noch lange nicht vorbei: After Show Party für jedermann in der Scandia Bar auf dem Kiez. Nebenbei bemerkt die beste Kneipe auf der Reeperbahn! Mit reichlich finnischem und deutschem Bier, finnischem Wodka und Salmiak wurde der erfolgreiche Tourstart begossen. Bis auf Sänger Jyrki ließen sich alle Bandmitglieder blicken – auch die Jungs von Sulpher feierten kräftig mit. Um drei Uhr hieß es dann aber, ab ins Hotel, denn am Morgen sollte es nach Köln gehen. Vormerken: Am 2. November lässt Jussi als DJ in der Scandia Bar die Tour ausklingen. Und das geht bekannterweise bis in die frühen Morgenstunden…

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20.10.2002

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