Testament
Live In Concert 2015
Konzertbericht
Ich fange diesen Bericht mal mit einer Eröffnung an, wie man sie schon hundertfach gelesen hat: Konzerte unter der Woche sind eher eine Quälerei. Man hat zwar voll Bock auf geile Mucke, muss am nächsten Tag aber wieder zur Maloche und kann zudem nicht richtig feiern. Dass sich an diesem Mittwoch dennoch so viele Metalheads im mittlerweile nicht mehr ganz so neuen FZW versammelt haben, liegt nicht nur am Kultfaktor, den TESTAMENT innehaben. Die Bay-Area-Thrasher haben im vergangenen Jahr auf dem Rock Hard Festival, wie man hört, einen nicht gerade ruhmreichen Gig auf die Bretter gelegt, wobei hier vor allem auch die Gesangsleistung von Frontmann Chuck Billy Anlass zur Kritik bot. Ich möchte nicht ausschließen, dass viele der Anwesenden Gäste sich noch einmal ein Bild machen möchten, inwiefern TESTAMENT tatsächlich schon am Tropf hängen oder ob das Thrash-Kommando es noch drauf hat. Jedenfalls dürften sich die wenigsten tourenden Bands ohne neues Album im Gepäck über eine schön volle Hütte freuen.
Als Support haben TESTAMENT ihre Labelmates von SYLOSIS im Schlepptau, wobei zumindest die Briten um Sänger/Gitarrenspieler Josh Middleton ein neues Album („Dormant Heart“) am Start haben. Zunächst sehen sich SYLOSIS aber mit dem Problem konfrontiert, dass viele der Besucher die letzten Sonnenstrahlen des Tages lieber auf dem Außengelände des FZW aufsaugen, als sich von erfrischendem Death Metal die Birne weichspülen zu lassen. Kann man verstehen, sehr gnädig war der Wettergott bis dato in diesem Jahr noch nicht. Die Briten zeigen sich allerdings wenig irritiert ob des geringen Zuschauerzuspruchs (in Reihe zwei hatte ich viel Platz) und fangen nach atmosphärischem Intro sehr energiegeladen an. Der melodische Death Metal der vier Herren, bei denen Middleton definitiv Dreh- und Angelpunkt der Show ist, wird mit allerlei Zutaten gewürzt, sodass man hier und dort auch in den Genuss von Thrash-Riffs und sogar (dezenten) Metalcore-Elementen kommt. Bedenkt man, dass sich SYLOSIS vor dem Drumset von TESTAMENT aufbauen müssen, versuchen sie das Beste aus der Situation zu machen und nutzen jeden Millimeter Platz, den sie zur Verfügung haben. Bei gutem Sound und für einen Opener recht üppiger Lightshow erspielen sich SYLOSIS das jetzt vollere FZW mit jedem Song mehr, was auf beiden Seiten für gute Stimmung sorgt. Die aus dem legendären Reading stammende Band kann die Show definitiv als Erfolg verbuchen und punktet direkt im Anschluss durch Fannähe am Merchstand. Klasse Auftritt.
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