Tenacious D
live in Frankfurt
Konzertbericht
Doch dass jetzt der Moment gekommen ist, auf den alle in der zum Bersten gefüllten Jahrhunderthalle gewartet haben, spürt man deutlich an der Spannung, Aufregung und Vorfreude, die in der Luft liegt. Sogar jeder Roadie, der in der Umbaupause die Bühne betritt, wird bereits angefeuert und bejubelt und als schließlich die Lichter erlöschen und zwei kräftige Gestalten, gehüllt in mit bunten Lichtern bestückten Umhängen die Bretter betreten, bricht die Hölle los. “Rize Of The Fenix” eröffnet den ersten Block des Sets, der mit “Low Hangin‘ Fruit”, “Señorita”, “Deth Starr”, “Roadie”, “Throwdown” und “To Be The Best” alle Hits des aktuellen Albums der Band beinhaltet. Eine ähnlich intensive Stimmung habe ich wirklich selten bei Konzerten erlebt, jeder einzelne in der Halle scheint die Titel des Albums auswendig zu können und lautstark mitzusingen. Bei allen Mitsing- und Klatsch-Spielchen wird artig mitgemacht und ein jeder lacht in den Songpausen über Jack Blacks witzige Ansagen und Sprüche, sodass man sich schnell wie in einer alten TV-Show mit Lacheinspielungen vorkommt. Aber zu Recht, denn nicht nur die Show, die TENACIOUS D auf die Beine gestellt haben, ist wahnsinnig locker und unterhaltsam, auch auf alle Zwischenrufe und Songwünsche weiß JB eine passende, schlagfertige Antwort.
Weiter geht’s mit der wohl nicht ganz ernst zu nehmenden Ankündigung, dass sich THE D künftig dem Jazz verschreiben werden und auch schon ein neues Album am Start haben, aus dem nun der Titel “Simply Jazz” präsentiert wird und einer flotten Einlage von Jack Black am Elektro-Saxophon (“Saxaboom”), bevor es zum für viele interessantesten Teil des Abends kommt: Dem “Pick Of Destiny”-Block. Dachte ich bis jetzt, dass die Stimmung schon hervorragend sei, so muss ich meine Maßstäbe jetzt gänzlich neu setzen, denn was bereits bei den ersten Tönen von “Kickapoo” in der Jahrhunderthalle abgeht, ist geradezu unbeschreiblich und auch der Moment, als hunderte Feuerzeuge gen Bühne gereckt werden, als Kyle nach einem sehr cool inszenierten Streit mit Jack von der Bühne stürmt und dieser anschließend “Dude (I Totally Miss You)” anstimmt, ist wahrlich emotional.
Mit “The Metal” und natürlich “Beelzeboss (The Final Showdown)” folgen schließlich noch die etwas deftigeren Nummern des Albums, bevor sich die Band ganze 20 Minuten Zeit zur Vorstellung der einzelnen Musiker und für diverse Solo-Einlagen nimmt und sich das erste Mal von der Bühne verabschiedet. Doch jetzt lassen die Zuschauer TENACIOUS D natürlich noch nicht gehen und fordern lauthals nach Zugaben. Die Amis lassen sich zwar eine Weile bitten, beschließen ihren Gig dann jedoch mit “Baby”, “Karate” und natürlich “Fuck Her Gently”. Ein letztes Mal kocht die Stimmung in der Halle, doch dann ist nach zwei Stunden leider endgültig Feierabend. Doch so schade das auch sein mag, so denke ich, ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage, dass dies ein absolut großartiger und unvergesslicher Abend war!
Setlist:
Rize Of The Fenix
Low Hangin‘ Fruit
Señorita
Deth starr
Roadie
Throwdown
To Be The Best
Simply Jazz
Saxaboom
Kielbasa
Kickapoo
Dude (I Totally Miss You)
Kyle Quit The Band
Friendship
The Metal
Wonderboy
Beelzeboss (The Final Showdown)
Pinball Wizard / There’s A Doctor / Listening To You (THE WHO-Cover)
Tribute
Double Team
Baby
Karate
Fuck Her Gently
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