System Of A Down
System Of A Down
Konzertbericht
Ob System Of A Down den Kontakt zur Menge durch Ansagen und Animationen suchten, kann man ganz klar mit „nein“ beantworten. Sie lassen ihre Musik für sich sprechen und wer gegen einen gehörigen Eintrittspreis diese Dynamik miterleben will, der ist herzlich willkommen. Dabei würden so einige Moshparts („Toxicity“, „Suite-pee“) dazu einladen, das Publikum auch mal verbal zu „steuern“. So musste man ärgerlicher Weise zum Ende hin feststellen, dass die davongelaufene Zeit zu Beginn dadurch versucht wurde einzuholen, indem der „Prison Song“ in der Mitte abgewürgt, Roulette nur kurz angespielt und „Toxicity“ ebenfalls vor dem sehr geilen Mittelstück in „Suite-pee“ umgelenkt wurde – wirklich sehr ärgerlich! Das hat auch mit „Kunst“ nichts zutun. So war nach ihrem Hit „Sugar“ pünktlich nach 85 Minuten um 22.10 Uhr Schluss – eindeutig zu kurz für 37 Euro und ohne Vorgruppe! Wieso die Band mit 45minütiger Verspätung auf die Bühne kam, weiß keiner, wieso ein simples T-Shirt 35 Euro kostete, weiß auch keiner, warum mein T-Shirt am nächsten Morgen immer noch nassgeschwitzt war, weiß nur ich und ob man in Zukunft so unverschämt teure Konzerte boykottieren sollte, muss jeder selbst wissen. Und noch etwas wusste man: Mit etwas mehr Motivation der Band hätte dieses Konzert unsterblich werden können. So war es ein guter Auftritt in einer für die Band außergewöhnlichen Umgebung, die die SOAD Fans in dieser Form wohl länger nicht mehr erleben werden. Zu guter Letzt hätten die Vier diesen schönen, aber kurzen Abend wenigstens gebührend verabschieden können, anstatt sich einfach nach dem letzten Lied ohne Zugabe zu verpissen.
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