Symphony X
Die Power Of Metal Tour 2011 live in Stuttgart
Konzertbericht
Die nun folgende Umbaupause zieht sich wenigstens gefühlt ziemlich in die Länge. Das findet auch ein offensichtlich wegen der NEVERMORE-Absage stark gefrusteter und nicht mehr ganz nüchterner Fan, der lautstark fordert, dass es endlich weitergehen möge, obwohl er mit SYMPHONY X offenkundig wenig anzufangen weiß. Erfreulicherweise scheint ihm die nun folgende Show entgegen seiner Erwartungshaltung aber doch zu gefallen, womit er heute nicht alleine dastehen dürfte.
Das amerikanische Quintett versteht es wieder einmal ordentlich Stimmung zu machen, wofür in erster Linie der überragende Sänger Russell Allen verantwortlich ist. Nicht, dass seine Mitstreiter auf musikalischer Ebene nicht mit ihm mithalten könnten, wo diese sich jedoch auf ihre hochpräzise Spieltechnik konzentrieren, ist der gebürtige Kalifornier ein exzellenter Showman, der das Publikum mit seinem ausdrucksstarken Stageacting und den sympathischen Ansagen voll im Griff hat.
Dagegen wirkt Kreativkopf Michael Romeo wesentlich introvertierter, bleibt die meiste Zeit über auf seinem Posten am rechten Bühnenrand und interagiert lieber mit dem Griffbrett als mit seinen Mitmusikern. In gewisser Weise erinnert er dabei immer mehr an Timo Tolkki, der in seinen späten Jahren bei STRATOVARIUS bei aller technischer und kreativer Brillianz auf der Bühne über die Ausstrahlung eines Sacks Kartoffeln verfügte. Bleibt zu hoffen, dass er wenigstens von dessen Psychosen auch zukünftig verschont bleiben wird.
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