Symphony X
Symphony X
Konzertbericht
Nach einer quälend langen Pause haben sich SYMPHONY X 2007 mit dem brillianten „Paradise Lost“ eindrucksvoll in der Szene zurückgemeldet. Auch auf der Tour im Vorprogramm von DREAM THEATER im letzten Herbst machten die Amerikaner um Gitarrist Michael Romeo eine ausgesprochen gute Figur. Nun sind sie als Headliner zurück in Europa und machten am vergangenen Sonntag Station in der schwäbischen Landeshauptstadt.
Im Grunde ist eine stillgelegte Tunnelröhre so ziemlich der fragwürdigste Veranstaltungsort, den man sich für ein Rockkonzert vorstellen kann. Zwar mag wohl kaum eine andere Location soviel sprichwörtliches Underground-Flair bieten, wie die „Röhre“, die im Parallelstollen des Stuttgarter Wagenburgtunnels angesiedelt ist, andererseits scheint es unmöglich zu sein, den Raum mit einem ordentlichen Sound zu beschallen. Angesichts der spartanischen Beleuchtungsverhältnisse sind darüber hinaus auch die Foto-Bedingungen deutlich suboptimal.
Die an diesem Sonntagabend erstaunlich zahlreich vertretenen Fans stört das indes wenig. Der Saal füllt sich schnell, so dass die Münchener DREAMSCAPE den Abend bereits vor einer ansehnlichen Zuschauermenge eröffnen dürfen. Musikalisch bietet man einen netten, aber etwas unspektakulären Mix aus klassischem Power Metal und progressiven Klängen. Hinter den Kesseln macht Tour-Drummer Danilo Batdorf, dessen Shirt – nomen est omen – von einem quietschgelben „Batman“-Logo geziert wird, ordentlich Druck. Daneben überzeugt auch die kraftvolle Stimme von Mischa Mang.
Auf den ersten Blick tanzt vor allem der Keyboarder aus der Reihe, der etwa 15 Jahre jünger zu sein scheint als die übrigen Bandmitglieder und dessen Instrument so leise abgemischt ist, dass er die Auftrittszeit statt mit Fingerakrobatik genauso gut mit Teetrinken verbringen könnte. Schade eigentlich, denn so fehlt den teilweise mächtig groovenden Kompositionen eine wichtige Facette. Dafür gibt es aber eine solide Gitarrenarbeit, die sich bei den Soli großzügig von DREAM THEATERs John Petrucci inspiriert zeigt. Als Anheizer erfüllen DREAMSCAPE ihre Aufgabe somit insgesamt gut, auch wenn die Band noch etwas Luft nach oben haben dürfte. Den weiteren musikalischen Werdegang des Quintetts zu verfolgen, dürfte sich in jedem Fall lohnen.
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