Sweden Rock Festival
Der Festivalbericht vom Sweden Rock Festival 2015

Konzertbericht

Billing: Backyard Babies, Def Leppard, Ghost, Judas Priest, Mötley Crüe, Opeth, Slash und Toto
Konzert vom 2015-06-03 | , Sölvesborg, Schweden

 

Samstag, 06.06.2015

Der Samstag beginnt reichlich verregnet, und Gerüchte über ein vorhergesagtes schweres Gewitter verbessern die Stimmung nicht gerade, doch rechtzeitig zum Beginn des Musikprogramms klart es auf und die ersten Bands können unter einem wolkenlosen Himmel antreten.

Sweden Rock Festival

Der passt gut zum fröhlichen Powermetal von RIOT V, einem Zusammenschluss ehemaliger RIOT-Mitglieder, die das Werk ihrer alten Band fortführen. Mit ihrem Stil sind die Jungs fast so etwas wie Exoten und ziehen vielleicht gereade deshalb ein beeindruckendes Gefolge vor die Rock Stage. Mit ihrem melodischen Powermetal sind die Amerikaner ein netter Farbtupfer im ansonsten eher rockigen Programm.

Sweden Rock Festival

Setlist:

  • Narita
  • Ride Hard Live Free
  • Fight or Fall
  • Outlaw
  • Metal Warrior
  • Sign of the Crimson Storm
  • Black Leather and Glittering Steel
  • Angel Eyes
  • Johnny’s Back
  • Bloodstreets
  • Take Me Back
  • Flight of the Warrior
  • Road Racin‘
  • Warrior
  • Swords and Tequila
  • Thundersteel

Auftritt ACE FREHLEY. Der ehemalige Spaceman steht ziemlich eindeutig nur aufgrund von seines Engagements bei KISS auf diesem Programmplatz, trägt dieser Tatsache aber immerhin durch eine Reihe von Hits aus der guten alten Zeit Rechnung.

Sweden Rock Festival

Größtes Manko ist, dass jeder Live-Musiker auf der Bühne eine beserer Singstimme hat als der Namensgeber, sich Space Ace aber trotzdem immer wieder vor das Mikro stellt. Das muss wirklich nicht sein. Bei den ollen Kamellen zumindest steigt die Stimmung ein wenig, auch wenn sich das Publikum im Lauf der Auftritts eher auf andere Bühnen verteilt.

Sweden Rock Festival

Setlist:

  • Rocket Ride
  • Gimme a Feelin‘
  • Toys
  • Parasite
  • Love Gun
  • Breakout
  • Snowblind
  • Bass Solo
  • Strange Ways
  • New York Groove
  • 2 Young 2 Die
  • Shock Me
  • Ace Frehley Guitar Solo
  • Cold Gin
  • Rip It Out
  • Deuce

Ein weiteres Highlight auf den SRF setzten die Crossover-Urväter MOTHER’S FINEST (nicht zu vergessen Ur-Mutter Baby Jean). Funky Rhythmen und harter Rock bis zu Ausflügen Richtung Metal heizen den Jungs und Mädels vor der Bühne ein, die zahlreich erschienen sind und den prominenten Platz im Billing rechtfertigen.

Frontfrau Joyce schreit sich die Seele aus dem Leib, Bandchef Glenn Murdoc predigt zur Gemeinde und Gitarrist Moses Mo blödelt von einem Ohr zum anderen grinsend am Bühnenrand und animiert die Fans, die bei weitem nicht nur den größten Hit „Baby Love“ textsicher mitsingen können. Gerade solche Bands, die nicht in die standardisierten Schubladen der Rock- und Metalgenres passen, machen den Charme des Sweden Rock Festivals aus.

Setlist:

  • Angels
  • Burning Love
  • Truth’ll Set You Free
  • Can’t Fight The Feeling
  • Cling To The Cross
  • Niggizz Can’t Sang Rock & Roll
  • The Wall
  • Shut Up
  • She Ready
  • Baby Love
  • Mickey’s Monkey
  • Guitar Solo
  • Piece Of The Rock
  • My Badd

 

Sweden Rock Festival

Abschluss des Festivals – zumindest für mich – sind JUDAS PRIEST. Besonders die Stimme von Frontmann Rob Halford war in den letzten Jahren ja oft von der Tagesform abhängig. Da stimmt es nicht gerade hoffnungsfroh, wenn der Bandkopf beim ersten Song mit Gehstock auf die Bühne schluft. Aber weit gefehlt, denn schon während des Openers fliegt die Krücke hinter das Schlagzeug und Halford zeigt sich so agil, wie man ihn seit den frühen 90ern nicht mehr gesehen hat. Auch Neu-Gitarrist Richie Faulkner hat sich offensichtlich schnell in die Band eingefügt und übernimmt im Gegensatz zu seinem Vorgänger K.K. Dowining zusammen mit dem Metalgod einen großen Anteil an der Show am vorderen Bühnenrand.

Sweden Rock Festival

Der ist auch ausnehmend gut bei Stimme und selbst die hohen Schreihe kommen überraschend sauber aus den Lautsprecherboxen. Selbst „Painkiller“ passt, auch wenn Halford das folgende „Living After Midnight“ oktavieren muss. Damit liefert die NWoBHM-Institution passend zum Abschluss auch der Höhepunkt des Festivals. So und nicht anders möchte die diese Metal-Legende in Erinnerung behalten.

Sweden Rock Festival

Setlist:

  • Dragonaut
  • Metal Gods
  • Devil’s Child
  • Victim of Changes
  • Halls of Valhalla
  • Love Bites
  • March of the Damned
  • Turbo Lover
  • Redeemer of Souls
  • Beyond the Realms of Death
  • Jawbreaker
  • Breaking the Law
  • Hell Bent for Leather
  • The Hellion
  • Electric Eye
  • You’ve Got Another Thing Comin‘
  • Painkiller
  • Living After Midnight

Das Sweden Rock Festival ist seinem Ruf einmal mehr gerecht geworden. Wer dieses Open Air auf dem Wunschzettel hat, sollte sich unbedingt mal auf den Weg machen. Zwar sind die Preise für deutsche Verhältnisse durchaus gesalzen, aber es lohnt sich. So viele Hochkaräter bei so entspannter Atmosphäre auf der Bühne zu erleben, das bietet sonst heute kein Festival in Europa.

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22.06.2015

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