Svartsot
Ragnarök's Aaskereia Festival Tour

Regen prasselte aufs Autodach und entgegen aller Erfahrungen beschlossen wir doch wenigstens einen Blick auf den Backstage-Parkplatz zu werfen, bevor wir das Auto weiter weg abstellten. Ungläubig schauten wir von dem nur zur Hälfte gefüllten Parkplatz zur Uhr und wieder zurück. Der Tag stimmt, die Zeit auch und dennoch ist hier mehr frei als belegt. Sollte etwa der Großteil der Besucher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sein? Unvorstellbar!
Im Backstage sollte sich dies leider bewahrheiten: Zu sagen, die Halle war nicht einmal halb voll, wäre noch optimistisch formuliert. Die Leere, in der sich die wenigen Leute zu verlieren schienen, hatte etwas Bedrückendes an sich und ließ nicht einmal Hoffnung aufkommen, dass sich die Halle an diesem Abend noch füllen wird.

Dabei bot Napalm Records mit der Ragnarök’s Aaskereia Festival Tour eine interessante Reise über den europäischen Pagan/Folk-Metal-Kontinent. Eingeleitet wurde diese durch die sechs Portugiesen GWYDION, die sich von der Leere nicht beirren ließen und erst einmal die verstreuten Anwesenden näher an die Bühne baten. Bereitwillig folgten die meisten Besucher dieser Aufforderung und zeigten schon jetzt, dass das Sprichwort „klein aber fein“ auf das Publikum zutrifft. Der Blick in die locker stehende Menge verführte geradezu zum Zählen: 79 Zuschauer kamen in den Genuss der Verbindung von Black-, Viking- und Folk-Metal, mit der GWYDION zu begeistern wussten. Auch ohne die Lieder zu kennen, konnte man sich gut in die Stimmung einfinden. Eine kurze Vorstellung der Band und des einen oder anderen Liedes wäre dennoch nicht schlecht gewesen, besonders da schon das HOLLENTHON-Banner den Bühnenhintergrund zierte.
Zwischen den Songs prostete man sich gegenseitig zu und wäre da nicht der vollkommen überflüssige Graben und die zu große Halle gewesen, hätte man sich fast wie daheim fühlen können. Ein Abend mit Freunden und guter Musik.