Sundown Festival 2004
Konzertbericht
END OF GREEN
Mit den Schwaben war dann auch mein persönliches Highlight des Abends gekommen. Die Halle war mehr als gut gefüllt und die Jungs um Frontkehle Huber hatten Heimspiel. Was kann es schöneres geben? Eigentlich nicht viel, und genau so sollte es auch kommen, denn die Truppe hatte einen hervorragenden Abend erwischt um ihre schwermütige Musik an das fordernde Volk zu bringen. Schon als die Mannen die ersten Noten von „Weak“ intonierten, gab es kein entrinnen mehr und die Menge spürte wohl schon, dass END OF GREEN an diesem Abend ein ganz besonderer Gig gelingen sollte, der einen dunklen Streifzug durch das gesamte Repertoire der Band bereithalten sollte. Äußerst ansprechend war an diesem Abend vor allem die Songauswahl, die vielleicht zum Leidwesen mancher weiblichen Fans nicht aus hauptsächlich langsameren Stücken bestand, sondern auch einige Überraschungen in Form von rockigen Nummern bereithielt. So geschlossen wie an diesem Abend hatte ich die Formation aus Göppingen selten gesehen und auch Frontmann Huber war bestens bei Stimme und ließ auch während des gesamten Auftritts keine Zweifel an seinem außergewöhnlichen Organ aufkommen. Egal welches Stück man anspielte, ob „Motor“ oder das herrlich theatralische, musikalische Bildnis eines Selbstmörders „Death In Veins“, alles funktionierte an diesem Abend und wurde vom Publikum frenetisch aufgenommen und abgefeiert. Der glasklare Sound trug zusätzlich zur ohnehin schon unglaublichen Atmosphäre bei und ließ mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken huschen. Das Publikum ließ sich zuweilen sogar dazu hinreißen ganze Passagen lauthals mitzusingen, was die Herren in Schwarz auf der Bühne sichtlich zu neuen Höchstleistungen anheizte. Wohin man blickte fixierten die Augenpaare die Band mit den drei Gitarren, die mit „Demons“, „Everywhere und „Tragedy Insane“ immer tiefer in ihre Welt abtauchte und das Publikum in ihrem Sog mitriss. Es ist schon schade, wenn ein solches Konzert zu Ende gehen muss, aber auch END OF GREEN mussten früher oder später die Bühne räumen und taten das zur Überraschung vieler mit einem noch namenlosen neuen Stück, des für die erste Hälfte des Jahres 2005 heiß erwarteten neunen Albums. Es ist immer wieder ein Genuss diese Band live sehen zu können. Perfekter Auftritt mit glänzender Songauswahl! (Norman)
EKTOMORF
EKTOMORF waren auf Platte noch nie so mein Ding und das letzte mal als ich sie live gesehen habe war noch in der prä-„Destroy“-Ära. Arg vom Hocker gerissen haben sie mich damals nicht, weil ich sowieso kein großer Freund von diesem Nu:Metal Kram bin. Dementsprechend verhalten war meine Erwartung, was an diesem Abend passieren sollte. Wohl wieder ein Gig, den man sich gut im Sitzen anschauen könnte. Ca. 100% der übrigen Anwesenden sahen das jedoch ein wenig anders und brüllten die Ungarn förmlich auf die Bühne. Und die hatten dann nichts besseres zu tun, als es dem Publikum mit gleicher Münze heimzuzahlen. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus, und so feuerten die vier aus allen Rohren und mir Unvorbereitetem schier das Bier aus der Hand! HÖLLE war das geil, was da von vorne kam! Schon beim ersten Song „I Know Them“ war die Körhölle nur noch ein einziger riesiger Moshpit, dessen Bewegung allerdings häufiger hoch und runter als zur Seite und in des Nachbarn Fresse ging. Ein einmaliges Naturschauspiel! Nahtlos ging’s weiter: „Destroy“! Nichts leichter als das, denn bei dieser Brachialgewalt gepaart mit einem so glasklaren, messerscharfen Sound blieb kein Stein auf dem anderen. Spielfreudig und sympathisch zockten die Jungs ihr Set herunter und heizten selbst mir so richtig ein. Wer war noch mal SOULFLY? Leck mich am Arsch, ein Hammergig! Weitere Songs waren wohl „Gipsy“, No Compromise“, „Holy Noise“ und „Only God“. Zur Zugabe spielten EKTOMORF noch kurz „To Live Is To Die” von METALLICA an, um dann in den fulminanten Schlusssong „I Break You” zu münden, der das ganze beendete. Herrlich! (Thomas)
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