Sundown Festival 2004
Konzertbericht
ALEV ALEV? Nie gehört. Und werd ich wohl auch nie wieder hören, denn irgendwie ging die Mucke der fünf Münchener bei mir links rein und rechts wieder raus. Das liegt jedoch ausschließlich an der Musik selbst und nicht an der Art, wie sie vorgetragen wurde. Das erste, was mir an der Band auffiel war, dass Sängerin Alev Steven Tylers Mikroständer geklaut hat. Wie auch Luftschmidt haben ALEV beiderseits des Schnulzäquators gelagerte, in ihrem Falle jedoch modern rockende Songs, die einerseits tief herzschmerzig sind, auf der anderen Seite aber auch mal Arsch treten wollen. Bei der Musik selber hinkt der Vergleich AEROSMITH allerdings arg, geb ich ja zu. Oft erscheint es mir bei Bands mit Sängerin so, als wolle man die Austauschbarkeit der Mucke durch anatomische Vorzüge der Frontfrau kaschieren. Vielleicht bin ich auch einfach der Falsche, um hier meinen Senf abzugeben, denn zur Zielgruppe der Band gehöre ich ganz sicher nicht. (Thomas)
EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
Tri-tra-trulala, tri-tra-trulala EXCREMENTORY GRINDFUCKERS sind wieder da! MOSH! Was heißt da „wieder”? Für mich war es zumindest das erste Mal, dass ich die Bande live bewundern durfte, bei der sich Dieter Thomas Heck im Grab umdrehen würde, wenn er denn schon tot wäre. Anderen Anwesenden dürfte das anders gegangen sein, waren die GRINDFUCKERS doch gerade erst Supportband für DIE APOKALYPTISCHEN REITER. Oder wie ließe sich die unglaubliche Textsicherheit des gesamten (!) Publikums sonst erklären? OK, vielleicht noch durch den Umstand, dass die GRINDFUCKERS eigentlich ausschließlich deutsches Schlager Liedgut durch den brüllend an der Belastungsgrenze rotierenden Grind-Fleischwolf drehen. „Grindcore Mexicana“, „Looking For Grindcore“, „Im Graben vor mir“, „Es gibt kein Grind auf Hawaii“ oder „Vater Morgana“ (um nur einige wenige zu nennen) stießen beim Publikum auf extreme Gegenliebe und sorgten dafür, dass sich die Körhalle in einen Hexenkessel out of Hell verwandelte, aus dem es kein Entrinnen gab. Gefeiert wie das Christkind mit einem bunten Strauß lustiger Lieder waren die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS die heimlichen Headliner des Abends, denn keiner Band gelang es danach wieder, so viel Ausgelassenheit in der gesamten Halle zu schüren. Und das war nicht nur den Songs alleine zuzuschreiben (zugegeben ist die eine oder andere Stelle vielleicht schon geklaut!;), sondern auch der Improvisationsfreude der vier. Unvergessen dabei Robs Ersatz für die fehlenden weiblichen Vocals in „Im Graben vor mir“ oder hims Blockflötenintro! Dass die Band so langsam dem Status eines Underground Geheimtipps entwächst, wurde spätestens dann klar, als selbst das „Picknick im Zenit metaphysischen Widerscheins der astralen Kuhglocke“ von großen Teilen des Publikums gefordert wurde. Wie wärs also mal mit einer Audienz bei Herrn Bertelsmann? Diese und andere Fragen versuchte ich nach dem Auftritt durch befriedigende Antworten in einem zwar weniger informativen, dafür aber umso erheiternderen Gespräch mit der Band geklärt zu bekommen. Das Resultat findet ihr hier: (Link). (Thomas)
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