Sundown 2005
Konzertbericht
Je näher der Zeitpunkt des Auftritts von EKTOMORF heranrückte, desto deutlicher wurde, wegen welcher Band ein Großteil Fans an diesem Tag angereist war. Es ist fast unglaublich, wie groß die Ungaren mittlerweile geworden sind. Jedenfalls war soweit ich das beurteilen kann bei keiner anderen Band so viel los vor der Bühne. Gerade bei dieser Gruppe ging das Publikum voll ab, bangte und hüpfte was das Zeug hielt. Wie auch schon am Tag zuvor in Pforzheim boten EKTOMORF eine wahrhaft energische und brachiale Show. Neo Thrash meets Hardcore, bzw. SEPULTURA meets SOULFLY meets MACHINE HEAD, wie eh und je stand auf der Tagesordnung. Jedenfalls kam der Tribalmetal mehr als nur gut bei den Fans an. Frontmann Zoltan hatte lockeres Spiel mit den Fans und bewies erneut, dass er es einfach versteht, die Leute aufzupeitschen. Wie die Derwische sprangen EKTOMORF über die Bühne und ließen auch das Publikum mit jedem „Jump“ sofort in die Luft gehen. Das Lieblingswort des Fronters scheint übrigens „Respect“ zu sein, geradezu inflationär brüllte er dieses zwischen den Songs ins Mikro. Am besten fand ich „Fuck You All“. Wirklich gute Live-Band, allerdings für meinen Geschmack noch zu stark an den großen Vorbildern orientiert. (Endres)
RAGE
Gegen 23.30 Uhr hieß es Vorhang auf für RAGE. Doch leider musste das Trio doch tatsächlich vor relativ lichten Reihen spielen. Wie schon oben geschrieben, waren wohl viele Fans hauptsächlich wegen EKTOMORF gekommen, und diese sprechen nun doch eher ein anderes Publikum an. Das Trio ließ sich davon aber nicht beeindrucken und legte gleich mit dem Alltime-Klassiker „Don’t Fear The Winter“ los. Wirklich ein gelungener Einstieg, wurde das Lied für RAGE-Verhältnisse doch schon fast brachial runtergespielt. RAGE spielten äußerst tight und auf hohem Niveau. Ich wage auch einfach mal die Behauptung, dass die Band mit Sicherheit die talentiertesten Musiker des Tages hatte. Unglaublich, wie lediglich drei Musiker so einen genialen und fetten Sound zaubern. Gerade das filigrane Gitarrenspiel von Victor Smolski und das mächtige und variable Drumming von Mike Terrana konnten voll und ganz überzeugen. Aber was ist denn mit Peavy los? Der Gute hat aber mal wirklich einige Pfund zugelegt. Unterbrochen wurde der Songfluss von zwei längeren Solo-Einlagen. Den Anfang bildete das Schlagzeugsolo. Unglaublich, was Victor aus seinem Instrument alles herausholt. Wie ein verrücktes Tier (wie hieß doch gleich das Monster bei der Muppet-Show?) drosch er gekonnt auf die imposanten Drums ein und bangte dazu noch wie ein Berserker. Während der zweiten Soloeinlage von Mike dürfte wohl so einigen Nachwuchsgitarristen gehörig die Kinnlade nach unten gekippt sein. Wirklich ein Meister seines Fachs! Jedoch muss auch angemerkt werden, dass aufgrund der Länge der Soli der Fluss etwas zu stark ins Stocken geriet. Ein wenig kürzer und dafür ein Song mehr wäre sicherlich vielen Fans lieber gewesen. Höhepunkte des Auftritts waren sicherlich „Down“, „Set This World On Fire“ und „Firestorm“. Klasse Gig! (Endres)
EQUILIBRIUM
Wenn neben Metalcore gerade ein Stil boomt, dann Pagan Metal. Und ganz vorne dabei sind EQUILIBRIUM, auch wenn sie auf dem Sundown den Rausschmeißer gaben. Zwar hatte sich die Halle zu dieser späten Stunde sichtlich geleert, an der Qualität des Dargebotenen kann das aber keinesfalls gelegen haben. Denn auch wenn der Sound die Melodien teilweise arg verschluckt hat, legten die Bayern ein Set auf die Bretter, das sich rein vom Musikalischen her mehr als hören lassen konnte! Flinke, hochmelodische Heidenhymnen mobilisierten in den verbliebenen Resten der Anwesenden noch einmal die letzten Reserven. „Unter der Eiche“, „Widars Hallen“ und „Met“ sind nur einige der Kracher, die mit stark angezogenem Tempo unters Volk gepeitscht wurden. Mit einer energiereichen Show setzten EQUILIBRIUM einen würdigen Schlussstrich unter das diesjährige Sundown Festival und sorgten dafür, dass niemand auch mit nur etwas Restenergie nach Hause ging. (Thomas)
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