Sundown 2005
Konzertbericht
Die Kerle aus Israel, genauer Tel Aviv, hatten mich schon auf dem With Full Force in diesem Jahr begeistert, wo sie es durchaus verstanden, die riesigen Bühnen zu rocken. Da bestand dann auch recht wenig Zweifel daran, dass man auch in der Lage sein würde, diese noch überschaubare Location gut zu bedienen. Und genau das taten die Herren in perfekter Manier mit ihrer feurigen und aggressiven Mischung aus Death Metal und Metalcore. Nachdem JUSTICE den Pit hatten etwas ruhiger werden lassen, war die Mosh-Wut schon bei den ersten Tönen von BETZEFER wieder ausgebrochen und die ersten Reihen rasteten in regelmäßigen Abständen aus. Vor allem bei Songs wie „Down Low“ oder „Running Against“ gab es die volle Breitseite. So langsam durchzog dann auch ein kompletter Streifen moshender Fans die Halle. Die Jungs haben sich mit diesem engagierten Auftritt sicher viele neue Freunde gemacht und gezeigt, dass man nicht nur für die großen Bühnen da ist, sondern auch den Fans in kleineren Locations das volle Programm bietet. Sehr starker Auftritt! (Norman)
DISBELIEF
Tja, als DISBELIEF um 19 Uhr die Bühne enterten war es noch keine 24 Stunden her, dass ich die Band das letzte Mal gesehen hatte. Das Schöne ist allerdings, dass selbst innerhalb dieser kurzen Zeitspanne keine Abnutzungs- oder Ermüdungserscheinungen bezüglich der Musik auftreten. Deshalb war ich auch heute wieder froh, diese sympathische Truppe sehen zu können. Nachdem BETZEFER mit ihren sehr Speed orientierten Nummern das Haus mächtig zum Wackeln gebracht hatten, war es an der Zeit für etwas gedämpfteres Tempo, und da kamen die Jungs um den hünenhaften Fronter Jagger genau richtig, um mit ihren groovenden Donnerwalzen für Recht und Ordnung zu sorgen. Auch beim Publikum kamen die tight gespielten Midtempo Deather richtig gut an. Es war immer wieder einer Freude die Band zu beobachten, die jederzeit bemüht ist, ihr Bestes zu geben. Insbesondere Songs wie „Misery“, „God Master“ und das von der aktuellen Scheibe „66Sick“ stammende „Sick“ wurden lautstark abgefeiert. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, wann diese Band einmal einen schlechten Tag erwischt gehabt hätte. Denn auch heute Abend waren DISBELIEF wieder mehr als präsent und unterstrichen ihren festen Stand im Genre. (Norman)
GRAVEWORM
Nachdem ihr Auftritt im letzten Jahr ja kurzfristig geplatzt war und uns stattdessen die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS zuteil wurden, sollte es diesmal für GRAVEWORM hinhauen. Mit reichlich Wut im Bauch präsentierten sich die Südtiroler, und besonders Sänger Stefan machte der PA das Leben nicht gerade leicht, sondern brüllte und kreischte was das Zeug hielt. Dazu tigerte er auf der Bühne herum wie von der Tarantel gestochen und legte einige Meter aufs Parkett. „I… The Machine“, „Nutopia“, „Hateful Design“ oder „Dreaming Into Reality” heizten dem Publikum ordentlich ein. Das ging ordentlich mit und nahm den Sound der Würmer dankbar auf. Da ich zu dem Zeitpunkt leider zu betrunken war, weiß ich nicht mehr genau, ob GRAVEWORM jetzt „Fear Of The Dark“ oder „Losing My Religion“ gecovert haben. Wenn mir meine Erinnerung keinen Streich spielt, war es aber letzteres. (Thomas)
PRIMORDIAL
Immer wenn ich PRIMORDIAL live sehe, regnet es oder das Publikum schert sich einen Dreck um die Band. Auf dem Sundown war es irgendwas dazwischen. Geregnet hat’s nicht, und die Leute waren lediglich verhalten und nicht desinteressiert. Es mag sein, dass sich PRIMORDIAL schwerlich homogen in irgendein Billing einpassen. Aber das unterstreicht doch eher ihre Ausnahmeposition, als dass man sie dafür mit großen Augen und offenen Mündern anstarren müsste. Etwas mehr Engagement möchte man so manchem Publikum einprügeln, wenn es diese Band wieder mit seiner Trägheit straft. Aber wie gesagt, war das in Gaildorf zum Glück nicht so ausgeprägt wie bei diversen anderen Gelegenheiten in der Vergangenheit. Man muss aber auch zugeben, dass Frontmann Alan eine wirklich imposante Persönlichkeit ist, die in der Musik total aufgeht und eine Show hinlegt, die an Theatralik kaum zu überbieten ist. Der Ausdruck, den er Songs wie „The Gathering Wilderness“, „Tragedy’s Birth“, „Sons Of The Morrigan“, dem fulminanten „Gods To The Godless“ oder dem rohen, ursprünglichen „To Enter Pagan“ verleiht, ist nur noch mit „mächtig“ zu beschreiben. Wenigstens wussten das an diesem Abend ein paar Leute mehr zu schätzen als sonst. (Thomas)
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